Wirtschaft

Autoverkäufe weltweit weiter deutlich unter Vorkrisenniveau

In diesem Jahr sich der Autoabsatz nur geringfügig vom Corona-Einbruch 2020 erholen. Die Autobauer werden einer aktuellen Studie zufolge 12 Prozent weniger Autos verkaufen als vor Corona.
26.10.2021 15:24
Aktualisiert: 26.10.2021 15:24
Lesezeit: 1 min
Autoverkäufe weltweit weiter deutlich unter Vorkrisenniveau
Trotz des historischen Rückgangs der Verkäufe verzeichnen die Autobauer starke Gewinne. (Foto: dpa) Foto: Sven Hoppe

Die Autoverkäufe in China, den USA und Europa dürften nach einer Studie des Branchenexperten Stefan Bratzel in diesem Jahr nur drei Prozent über dem Corona-geprägten Vorjahr liegen. «Weltweit hätten ohne die Halbleiter-Krise rund 10 Millionen Fahrzeuge mehr verkauft werden können», teilte das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach am Dienstag mit. Der Absatz werde bis Jahresende «rund 12 Prozent unter dem Wert des Jahres 2019 liegen».

Von Januar bis September liegen die Neuzulassungen in den sieben wichtigsten Automobilmärkten (China, USA, Europa, Japan, Brasilien, Russland und Indien) demnach mit 45,6 Millionen bereits 12,7 Prozent unter denen des Vor-Corona-Jahrs 2019. Die USA und China stünden mit einstelligen Rückgängen bisher deutlich besser als Europa, wo 24,4 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt wurden als 2019.

In China wurden laut CAM bis September 16,6 Millionen Autos verkauft, zum Vorjahr ein Plus von fast 25 Prozent. «Allerdings hat die internationale Chip-Krise die positive Gesamtentwicklung insbesondere in den letzten Monaten negativ beeinflusst.» Ähnlich sei es in den USA, wo die Neuzulassungen bis September mit 11,8 Millionen Fahrzeugen gut 13 Prozent über Vorjahr lagen. In Europa ergab sich bis September ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechnet Bratzel in Europa mit 12 Millionen, in den USA mit 15,2 und in China mit 20,3 Millionen Zulassungen.

Produktionsausfälle bei gleichzeitig hoher Nachfrage führten zwar «zu Rekordgewinnen bei vielen Automobilherstellern, die die knappen Chips vorwiegend in höherpreisige Fahrzeuge einbauen und zudem keine Rabatte gewähren müssen», erklärte Bratzel. «Auf der anderen Seite leiden vor allem die Automobilzulieferer, die nach der Menge ihrer produzierten Teile entlohnt werden». Sie seien von Produktionsstopps besonders betroffen. Autobauer sollten darauf achten, dass wichtige Zulieferer nicht ins Schleudern geraten: «Sonst könnten im nächsten Jahr wiederum wichtige Glieder der Wertschöpfungskette wegfallen und weitere Produktionsausfälle drohen.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...

DWN
Politik
Politik Putin in Indien: Strategische Unabhängigkeit in der neuen Weltordnung
05.12.2025

Indien empfängt den russischen Präsidenten mit allen protokollarischen Ehren und stellt damit gängige westliche Erwartungen an globale...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Handwerkskunst aus Deutschland: Pariser Luxus-Modehäuser vertrauen auf die Stickerei Müller
05.12.2025

Die Stickerei Müller aus Franken fertigt für große Modehäuser wie Balenciaga und Yves Saint Laurent. Auf schwierige Jahre nach der...

DWN
Politik
Politik Rentenpaket im Bundestag: Folgen für Rentner und Beitragszahler
05.12.2025

Der Bundestag hat das Rentenpaket mit knapper, aber eigener Mehrheit durchgesetzt und eine Koalitionskrise verhindert. Doch hinter den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Auftragseingang in der deutschen Industrie steigt unerwartet kräftig
05.12.2025

Unerwartet starke Impulse aus der deutschen Industrie: Die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe ziehen an und übertreffen Prognosen...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie stabil: Analystenkommentar von Bank of America bewegt Rüstungsaktien
05.12.2025

Am Freitag geraten deutsche Rüstungsaktien in Bewegung: Ein US-Großbank-Analyst sortiert seine Favoriten neu. Welche Titel profitieren,...