Technologie

Bosch investiert mehr als 400 Millionen Euro in Chipfertigung

Jeder Chip hilft: Der Halbleitermangel bringt weltweit zahlreiche Branchen ins Stocken, allen voran die Autoindustrie. Grund genug für Zulieferer Bosch, noch einmal Millionenbeträge in die Technik zu investieren.
29.10.2021 10:41
Aktualisiert: 29.10.2021 10:41
Lesezeit: 1 min

Als Reaktion auf den Halbleitermangel steckt Bosch im kommenden Jahr mehr als 400 Millionen Euro zusätzlich in seine Chipfertigung. Das Geld soll in Dresden, Reutlingen und im malaysischen Penang investiert werden, erklärte der Zuliefererkonzern. „Der Bedarf an Halbleitern wächst weiter rasant. Gerade in der aktuellen Lage bauen wir deshalb die Fertigung von Halbleitern konsequent aus“, sagte der Vorsitzende des Geschäftsführung, Volkmar Denner.

Erst vor vier Monaten hatte Bosch in Dresden die modernste Chipfabrik des Kontinents eröffnet. Mit über einer Milliarde Euro ist die Dresdener Halbleiterfertigung die teuerste Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. „Wir investieren massiv in Halbleiter-Technik, weil das aus unserer Sicht ganz klar bereits ein großes Gebiet mit großen Wachstumschancen ist und künftig bleiben wird“, sagte Denner in einem «Handelsblatt»-Podcast.

Der Großteil der Investition fließt den Angaben nach in einen schnelleren Ausbau im neuen Halbleiterwerk in Dresden. Weitere 50 Millionen gehen im kommenden Jahr nach Reutlingen. „Unser Ziel ist es, die Produktion von Halbleitern in Dresden früher als geplant hochzufahren und gleichzeitig die Reinraumkapazität in Reutlingen zu erweitern. Jeder zusätzliche Chip aus unserer Produktion hilft in der aktuellen Situation“, sagt Geschäftsführer Harald Kröger. In Penang fließt das Geld in ein neues Halbleiter-Testzentrum, das ab 2023 in Betrieb gehen soll.

Viele Autobauer und Elektronikhersteller kämpfen derzeit damit, dass nicht genügend Chips auf dem Markt zur Verfügung stehen. Die aktuelle Halbleiterknappheit entstand unter anderem angesichts der sprunghaft gestiegenen Nachfrage bei Notebooks und anderer Computer-Technik in der Corona-Pandemie. Besonders Autobauer leiden darunter. Die Engpässe auf dem Halbleitermarkt erschweren auch die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise insgesamt. Denner war im Juni davon ausgegangen, dass die Industrie noch „schwierige Monate“ vor sich habe, sich die Situation aber 2022 nach und nach wieder normalisieren werde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...