Politik

Türkei: Sieben Personen droht die Abschiebung wegen diesem Bananen-Video

Die Türkei schiebt sieben ausländische Staatsbürger ab, die ein Bananen-Video in sozialen Medien geteilt hatten. Die Behörden gehen nun auch gegen alle Personen, die das Bananen-Video geteilt haben.
03.11.2021 11:20
Lesezeit: 1 min
Türkei: Sieben Personen droht die Abschiebung wegen diesem Bananen-Video
Dieses Bananen-Video hat in der Türkei für Aufsehen gesorgt. (Screenshot: t24comtr)

Die türkischen Behörden haben die Abschiebung von sieben ausländischen Staatsbürgern angeordnet, die ein Video von sich beim Essen von Bananen in sozialen Medien geteilt hatten. Hintergrund ist eine Kontroverse zwischen Türken und syrischen Flüchtlingen, wer sich Bananen leisten kann.

Die Ausländer seien wegen provokativer Beiträge in den sozialen Medien festgenommen - und ihre Abschiebung sei eingeleitet worden, teilte die Migrationsbehörde am Mittwochabend mit. Nach Angaben von türkischen Medien handelt es sich dabei um Syrer.

Die Kontroverse um die Bananen wurde durch eine Straßenumfrage von vergangener Woche ausgelöst: Ein Türke beschwert sich darüber, dass sich Syrer im Land mehr leisten könnten als Einheimische. «Ich kann keine Bananen essen, ihr kauft kiloweise Bananen... », sagte er an eine Migrantin gerichtet. Diese verteidigte sich daraufhin und betonte, dass sie dafür bezahle.

Kurz darauf tauchten in den sozialen Medien Videos auf, in denen die Nutzer demonstrativ Bananen essen und die Aufnahme mit den Zitaten aus der Straßenumfrage unterlegen.

Die Migrationsbehörde teilte weiter mit, man werde den Hintergrund der Videos vollständig aufklären und gegen alle Personen vorgehen, die diese geteilt haben.

Die Türkei hat rund 3,7 Millionen Flüchtlinge aus Syrien und Hunderttausende weitere Migranten aufgenommen. Angesichts der wirtschaftlichen Krise im Land, steigen die Ressentiments gegen Migranten. Mitte August hatte ein Mob in Ankara Syrer und deren Geschäfte angegriffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...