Politik

Spahn sagt: „Die Pandemie ist alles andere als vorbei“, Wieler spricht von „erschreckenden Zahlen“

Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten hatten im September 2021 berichtet, dass der „Corona-Spuk“ längst nicht vorbei sei. Die aktuellen Ausführungen von Jens Spahn und seinem Kollegen Lothar Wieler scheinen diese Prognose zu bestätigen.
03.11.2021 14:53
Aktualisiert: 03.11.2021 14:53
Lesezeit: 1 min

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt angesichts der kritischeren Corona-Lage in Deutschland zu Vorsicht und weiteren Schutzvorkehrungen. „Die Pandemie ist alles andere als vorbei“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. In einigen Regionen steige die Zahl der Intensivpatienten, teils würden schon Verlegungen in andere Krankenhäuser geplant. Wichtig sei nun erneut, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern. Nötig seien Testkonzepte in allen Pflegeheimen, in Regionen mit sehr vielen Infektionen auch Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G).

Spahn bekräftigte der Nachrichtenagentur dpa zufolge seinen Appell für mehr Auffrischungsimpfungen, um schon länger zurückliegende Impfungen zu verstärken. Das Tempo beim „Booster“ reiche nicht. Daher sollte alle Länder alle Menschen ab 60 Jahren anschreiben und darauf hinweisen. Mit Blick auf die Praxen sagte der Minister: „Zu viele Impfwillige finden aktuell keinen Arzt, der sie impft.“ Er wolle daher mit Ärztevertretern über Lösungen dafür sprechen. Wichtig seien zudem öffentliche „Booster“-Angebote, was auch nicht unbedingt die großen Impfzentren sein müssten.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) warnt vor einer weiteren Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, wird diese vierte Welle wieder viel Leid bringen. Es werden viele Menschen schwer erkranken und sterben, und das Gesundheitswesen wird wieder stark belastet“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. Die Welle entwickle sich leider genau wie befürchtet, da nicht genügend Menschen geimpft seien und Verhaltenshinweise zum Schutz vor Ansteckungen sowie die 2- und 3G-Regeln nicht mehr ausreichend umgesetzt würden. „Das sind erschreckende Zahlen“, sagte Wieler.

Am 15. September 2021 hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten unter dem Titel „Lockdown, Paranoia, Überwachung: Nein, der Spuk ist nicht vorbei – er geht jetzt erst los“ prognostiziert: „,Salesforce‘ und ,Deloitte‘ hatten am 6. April 2020 ein Papier mit Pandemie-Szenarien veröffentlicht, die bisher allesamt eingetreten sind. Doch das bedeutet auch, dass noch nichts vorbei ist. Die eigentlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche stehen uns noch bevor.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-Aktien: Wie Anleger jetzt potenzielle Dividendenrenditen erkennen
01.12.2025

Dividenden-Aktien gewinnen für Anleger in unsicheren Zeiten an Bedeutung, da sie regelmäßige Ausschüttungen mit potenziellem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Industriestimmung trübt sich stärker als erwartet ein
01.12.2025

Die Industriestimmung in der Eurozone zeigt sich schwach am Jahresende: Der Einkaufsmanagerindex ist im November erneut unter die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs vor dem Jahresende: KI-Blase oder Rally?
01.12.2025

Auf Jahressicht glänzt der DAX-Kurs mit einem kräftigem Plus – doch unter der Oberfläche wächst die Nervosität. Zum Auftakt der...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen: Wie laufen die Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine?
01.12.2025

Erstmals seit Kriegsbeginn sitzen westliche und russische Vertreter offiziell über einem Plan zum Kriegsende in der Ukraine. Nach heftiger...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Heuchelei als Strategie: Warum ausgerechnet Trumps Freunde den größten Beitrag zu Russlands Kriegskasse leisten
01.12.2025

Donald Trump wirft Europa vor, Putins Krieg gegen die Ukraine mitzufinanzieren. Doch die Fakten zeigen etwas anderes: Nicht Brüssel oder...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutschland setzt auf Wasserstoff – Länder planen gemeinsames Versorgungsnetz
01.12.2025

Die ostdeutschen Bundesländer wollen gemeinsam ein Wasserstoff-Verteilnetz aufbauen, um Kommunen, Industrie und Gewerbe besser mit...