Politik

Links-Partei attackiert Sahra Wagenknecht wegen Ablehnung von mRNA-Impfstoffen

Die Links-Partei distanziert sich geschlossen von den Aussagen der Links-Politikern Sahra Wagenknecht zur aktuellen Impfdebatte. Wagenknecht ist eine Befürworterin klassischer Impfstoffe, doch sie lehnt mRNA-Impfstoffe ab. Doch die Links-Partei ist eine Befürworterin von mRNA-Impfstoffen.
05.11.2021 08:45
Aktualisiert: 05.11.2021 08:45
Lesezeit: 1 min
Links-Partei attackiert Sahra Wagenknecht wegen Ablehnung von mRNA-Impfstoffen
Janine Wissler (l-r), Spitzenkandidatin und Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, Dietmar Bartsch, Spitzenkandidat und Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke, und Susanne Hennig-Wellsow, Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, kommen in die Bundespressekonferenz um sich zum Ausgang der Bundestagswahl zu äußern. (Foto: dpa) Foto: Bernd Von Jutrczenka

Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow hat sich von Äußerungen der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zum Thema Corona-Impfung distanziert, so die dpa. Die Haltung der Linken sei sehr klar. Es gebe die Beschlusslage, dass Impfkampagnen unterstützt würden, sagte Hennig-Wellsow am Montag in Berlin. Sie und ihre Co-Vorsitzende Janine Wissler seien „eher die Fraktion Vorsicht und Solidarität“. „Ich kann und werde Sahra Wagenknecht nicht mehr erklären“, sagte Hennig-Wellsow am Montag in Berlin auf Nachfragen nach Äußerungen Wagenknechts in der ARD-Sendung „Anne Will“ vom Sonntagabend.

Sie hatte dort ihre Entscheidung, bisher auf eine Impfung zu verzichten unter anderem damit begründet, dass es sich um „neuartige Impfungen“ im Vergleich zum „klassischen Impfstoff“ handele. „Jetzt bekommen wir einen genetischen Code geimpft. Das ist ein anderes Verfahren.“ Sie finde es anmaßend zu sagen, man wisse, was das in fünf oder zehn Jahren auslöse. Wagenknecht kritisierte die Debatte auch über Bayern-Profi Joshua Kimmich als «moralisch aufgeladen“. „Jeder soll das für sich selbst entscheiden“, sagte Wagenknecht. „Das ist doch mein Recht und ich muss das nicht öffentlich begründen.“

Verschiedene Fraktions- und Vorstandsmitglieder der Linken kritisierten Wagenknechts Äußerungen bei Twitter. Die Abgeordnete Kathrin Vogler warf ihr vor, „Impfmythen“ zu verbreiten und Impfangst zu schüren. Vorstandsmitglied Katrin Lompscher schrieb: „Wagenknecht bei Anne Will spricht nicht in meinen Namen und schon gar nicht für die Linke.“ Linksfraktionschef Dietmar Bartsch twitterte am Montag ohne direkt auf die Sendung einzugehen: „Weiterhin werbe ich nachdrücklich dafür, sich gegen Covid 19 impfen zu lassen, auch aus Gründen der Solidarität“.

„Sahra Wagenknecht ist Bundestagabgeordnete und hat keine führende Rolle oder keine demokratisch legitimierte Rolle im Bundesverband“, sagte Hennig-Wellsow auf die Frage nach der Position der Linken zum Thema. Die Parteivorsitzenden sprächen für den Bundesverband und die Fraktionschefs für die Fraktion. Impfen sei auch die Verantwortung, andere zu schützen. „Insofern ist es nicht banal, das Impfen abzulehnen oder vom Impfen abzuhalten.“ Für die Linke sei es notwendig, für das Impfen zu werben.

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