Finanzen

Sieben Staaten unterstützen Vorstoß für digitales EU-Zahlungssystem

Sieben EU-Länder machen sich in einem Positionspapier für ein einheitliches europäisches Zahlungssystem stark. Die Initiative habe das Potenzial, Zahlungen in Europa zu erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Binnenmarkt zu stärken, sagte Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies.
09.11.2021 15:55
Lesezeit: 1 min

Sieben EU-Länder machen sich in einem Positionspapier für ein einheitliches europäisches Zahlungssystem stark. Deutschland, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Polen, Finnland und Belgien unterstützen darin die Initiative EPI, in der sich Dutzende Banken zusammengeschlossen haben. Zu der European Payments Initiative (EPI) gehören unter anderem Branchengrößen wie die Deutsche Bank und die Commerzbank sowie ING aus den Niederlanden, Santander aus Spanien, Unicredit aus Italien, und BNP Paribas aus Frankreich. Aus der deutschen Bankenbranche kamen positive Reaktionen. Die Initiative habe das Potenzial, Zahlungen in Europa zu erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Binnenmarkt zu stärken, sagte Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies am Dienstag. Damit könne Europa digitaler werden. Gemeinsames Ziel sei, Bezahlmöglichkeiten zu schaffen, die sicher, innovativ und für alle zugänglich seien. Die Unabhängigkeit von anderen Weltregionen könne so gesteigert werden.

Aus der Branche kam Zustimmung. „Die Erklärung der sieben wichtigen EU-Staaten zeigt die große Bedeutung, die die EPI–Initiative und damit ein gemeinsames europäisches Zahlungssystem haben“, erklärte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Sie sei eine starke Unterstützung für ein transeuropäisches Digitalisierungsprojekt. Joachim Schmalzl, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) sagte: „Wir begrüßen das gemeinsame Statement aus sieben europäischen Ländern und den politischen Rückenwind für die European Payments Initiative.“ Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte: „Aus europäischer Sicht ist es wichtig, ein unabhängiges europäisches Zahlungssystem zu etablieren.“

In dem zweiseitigen Papier wird bemängelt, dass der Markt für Zahlungsdienstleistungen stark zersplittert ist. Die Systeme passten oft nicht zusammen, es gebe zu viele nationale Lösungen. „Handeln ist mehr denn je gefragt.“ Die Zeit sei gekommen für europäische Lösungen. „Das würde den Wettbewerb und Innovationen steigern.“

Zahlungen werden immer öfter digital abgewickelt - ein Markt, der unter anderem vom US-Dienst Paypal stark geprägt ist. Die EU-Länder betonen in ihrem Papier, Europäer wollten Zahlungsmöglichkeiten und Anbieter selbst wählen können. Den größten Nutzen könne EPI bei einer europaweiten Verbreitung stiften. Weitere Länder wurden aufgerufen, sich der Initiative anzuschließen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...