Finanzen

Seltsame Umfrage: Junge Menschen wollen stark in Aktien investieren

Aus einer umstrittenen Studie der Social-Trading-Plattform Wikifolio geht hervor, dass junge Menschen besonders stark in Aktien und Fonds investieren.
23.11.2021 10:16
Lesezeit: 1 min
Seltsame Umfrage: Junge Menschen wollen stark in Aktien investieren
Die große Anzeige in der Börse in Frankfurt am Main (Hessen) zeigt am 15.01.2014 die Dax-Kurve und verschiedene Börsenkurse (Aufnahme mit Doppelbelichtung). (Foto: dpa) Foto: Daniel Reinhardt

Junge Menschen wollen laut einer Umfrage besonders stark in Aktien, Fonds und auch Kryptowährungen investieren. In einer Studie der Social-Trading-Plattform Wikifolio zeigten sie sich dafür offener als der Durchschnitt der Befragten. Zugleich bestätigt die am Dienstag veröffentlichte Umfrage, an der 1273 Menschen teilnahmen, den allgemeinen Trend zum Wertpapiersparen.

Bei der Frage, in welche Anlageformen Privatanleger insgesamt in den nächsten fünf Jahren mehr investieren möchten, liegen Aktien demnach mit 35 Prozent auf dem ersten Platz gefolgt von Indexfonds (ETFs) mit 30 Prozent und Investmentfonds (24). Jeder Fünfte möchte stärker in Kryptowährungen investieren, das Sparbuch folgt erst danach (14).

In der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen lag der Anteil derer, die mehr in Aktien investieren wollen, noch höher, bei 43 Prozent, gefolgt von Investmentfonds (41) und der privaten Rentenversicherung (40). ETFs und Kryptoanlagen kommen auf jeweils 35 Prozent. Auffällig: Das Sparbuch ist bei den Jungen zugleich außerordentlich beliebt (31).

Angesichts der Niedrigzinsen investieren mehr Menschen in Aktien, oft über Fonds. Nach Zahlen des Deutschen Aktieninstituts ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland 2020 auf den höchsten Stand seit fast 20 Jahren gestiegen. Gerade jüngere Menschen haben demnach die Corona-Krise genutzt, um sich mit ihren Finanzen zu beschäftigten.

Die Wikifolio-Umfrage zeigt aber auch, dass Sparbuch und Tagesgeldkonto über alle Altersgruppen weiter die beliebtesten Anlageformen sind. Je 40 Prozent gaben an, dort Geld anzulegen. Aktien und Investmentfonds nutzten 24 beziehungsweise 19 Prozent der Befragten.

Unter allen Befragten ist die Altersvorsorge der wichtigste Grund zum Sparen (62 Prozent), gefolgt vom Vermögensaufbau (52) und Vorsorge vor Notfällen (47). Für den Immobilienkauf spart jeder Sechste.

Ob die Umfrage gezielt durchgeführt wurde, damit junge Menschen ihre Ersparnisse an der Börse verscherbeln, bleibt ungeklärt. Seltsam ist: Während renommierte Investoren und Analysten vor einem großen Crash an den Börsen warnen, ist diese Umfrage darauf ausgerichtet, finanzielle Werte von Privatleuten an die Börsen zu ziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaskraftwerke für Deutschland: Teuer, umstritten und auch politisch fragwürdig
08.11.2025

Können Wind und Sonne nicht genug erneuerbare Energien liefern, sollen bis zu 40 große Gaskraftwerke einspringen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin, Ether und Co.: Wie Sie an der Börse sicher in Kryptowährungen investieren
08.11.2025

Wollen Sie Kryptowährungen kaufen? Dann müssen Sie dafür nicht auf irgendwelchen unseriösen Internetportalen herumsurfen. Kurse von...

DWN
Politik
Politik Donald Trump und die US-Präsidentschaftswahl 2028: Strebt er eine dritte Amtszeit an und geht das so einfach?
08.11.2025

Die Diskussion um Donald Trumps mögliches politisches Comeback zeigt das Spannungsfeld zwischen Recht, Strategie und Macht in den USA....

DWN
Technologie
Technologie Deep Tech als Rettungsanker: Wie Deutschland seine industrielle Zukunft sichern kann
08.11.2025

Deutschland hat große Stärken – von Forschung bis Ingenieurskunst. Doch im globalen Wettlauf um Technologien zählt längst nicht mehr...

DWN
Technologie
Technologie So optimiert KI in Belgien die Landwirtschaft: Schwankende Ernten prognostizieren? Kein Problem!
08.11.2025

Die Landwirtschaft muss Erträge effizient planen und Schwankungen ausgleichen, wobei KI zunehmend Entscheidungen auf verlässlicher Basis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Managergehälter: Wie viel Mut hinter den Millionen steckt
08.11.2025

Topmanager reden offen über ihr Einkommen? In Estland sorgen zwei Führungskräfte für großes Staunen. Sie zeigen, wie viel Disziplin,...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Leitzins: Stillstand oder Strategie? Was die EZB-Zinsentscheidung wirklich bedeutet
08.11.2025

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins beim jüngsten EZB-Zinsentscheid nicht angerührt – doch das Schweigen ist laut. Christine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Schmuck aus Holz und Stein: Holzkern – wie Naturmaterialien zum einzigartigen Erfolgsmodell werden
07.11.2025

Das Startup Holzkern aus Österreich vereint Design, Naturmaterialien und cleveres Marketing zu einem einzigartigen Erfolgsmodell. Gründer...