Politik

Lockdown in Österreich: Sinnlos oder noch zu wenig?

Seit Montag gilt in Österreich ein umfassender Lockdown. Doch auf den Intensivstationen zeigt sich bisher noch keine Entspannung.
25.11.2021 15:54
Lesezeit: 1 min
Lockdown in Österreich: Sinnlos oder noch zu wenig?
Ein geschlossener Weihnachtsmarkt in Klagenfurt ist mit Flatterband abgesperrt. (Foto: dpa) Foto: Gert Eggenberger

Wenige Tage nach dem Beginn des harten Lockdowns in Österreich spitzt sich die Lage auf den Intensivstationen weiter zu. Am Donnerstag wurden Gesundheits- und Innenministerium zufolge 619 Intensivpatienten gezählt, 41 mehr als am Vortag. Die Betten-Kapazitäten sind damit um über 30 Prozent ausgelastet. Den bisherigen Höchststand an Intensivpatienten gab es im November 2020 mit knapp über 700.

Die Neuansteckungen sind zwar nach dem Rekordwert vor wenigen Tagen zurückgegangen, bleiben mit 13.592 neuen Fällen aber auf einem hohen Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1084 pro 100.000 Einwohner. Experten aus dem Gesundheitswesen sehen vorerst keine Besserung. Sie rechnen damit, dass die Lage in den Krankenhäusern in den nächsten 14 Tagen angespannt bleibt. Das lässt Zweifel an einem baldigen Ende des Lockdown aufkommen.

Mediziner aus dem schwer betroffenen Bundesland Salzburg hatten bereits in der Vorwoche gewarnt, dass eine Triage drohe. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hält jedoch daran fest, dass die Einschränkungen für Geimpfte und Genesene spätestens am 13. Dezember vorbei sein sollen.

Im November waren die Infektionszahlen auf einen Rekordwert geklettert. Österreich zählt neben Deutschland und der Schweiz zu den Ländern mit der niedrigsten Impfquote in Westeuropa. Rund 66 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Um die Dynamik abzubremsen hat Österreich als erstes Land in Westeuropa erneut die Notbremse gezogen. Das öffentliche Leben wurde am Montag komplett heruntergefahren und für Februar eine Impfpflicht angekündigt. Das Nachbarland Slowakei zieht nun mit einem Lockdown nach.

Für die Alpenrepublik ist es der vierte Lockdown seit dem Ausbruch der Pandemie. Restaurants, Hotels, der Handel sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Geöffnet sind nur Geschäfte des täglichen Bedarfs sowie die Schulen. Mit einem 2G-Nachweis ist zudem das Skifahren erlaubt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putin und Trump spielen im selben Team gegen Europa
11.12.2025

Putin und Trump sprechen plötzlich dieselbe Sprache. Europas Zukunft steht auf dem Spiel, während Washington und Moskau ein gemeinsames...

DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...