Deutschland

Krisenprofiteur? Deutscher Staat verdient eine Milliarde Euro an Corona-Rettung der Lufthansa

Der deutsche Staat verdient Lufthansa-Chef Carsten Spohr zufolge rund eine Milliarde Euro an der Rettung der Fluggesellschaft in der Corona-Krise.
27.11.2021 11:03
Aktualisiert: 27.11.2021 11:03
Lesezeit: 1 min
Krisenprofiteur? Deutscher Staat verdient eine Milliarde Euro an Corona-Rettung der Lufthansa
17.11.2018, Hessen, Frankfurt/Main: Ein Airbus A380 der Fluggesellschaft Lufthansa befindet sich kurz nach dem Start am Flughafen im Steigflug. (Foto: dpa) Foto: Silas Stein

Der deutsche Staat verdient Lufthansa-Chef Carsten Spohr zufolge rund eine Milliarde Euro an der Rettung der Fluggesellschaft in der Corona-Krise, meldet Reuters. Der Manager bezifferte im Gespräch mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Samstagausgabe) die Zinsen für die bereits zurückgezahlten Staatskredite auf 92 Millionen Euro. „Zusätzlich wird der Staat auch noch etwa eine Milliarde Euro an seiner Aktienbeteiligung verdienen“, sagte er. „Für den Steuerzahler war die Rettung der Lufthansa, für die wir alle sehr dankbar sind, ein gutes Geschäft.“ Die Bundesregierung will das Aktienpaket von gut 14 Prozent bis Oktober 2023 verkaufen.

Deutschland, die Schweiz, Österreich und Belgien sprangen der Lufthansa in der schwersten Branchenkrise der Geschichte mit einem Finanzrahmen von neun Milliarden Euro bei. Vor zwei Wochen hatte die Fluggesellschaft mitgeteilt, dass sie die Kredite und die Stille Einlage des deutschen Staates getilgt habe.

Der Lufthansa-Chef erwartet weltweit Flugverbote für Menschen, die nicht gegen das Corona-Virus geimpft sind. „Diesen Trend sehen wir weltweit. Für Geimpfte und Genesene wird die globale Freiheit erhalten bleiben.“ Bei den Konzerntöchtern Swiss und Austrian Airlines seien nahezu alle im Flugbetrieb Beschäftigte geimpft, in Deutschland schätzungsweise über 90 Prozent. Mit der 3G-Regel bei Inlandsflügen habe die Lufthansa gute Erfahrungen gemacht.

Spohr begrüßte die von SPD, Grünen und FDP in ihrem Koalitionsvertrag festgehaltene Absicht, sich auf EU-Ebene für Mindestpreise im Flugverkehr einzusetzen. Er rechne durch Klimaauflagen grundsätzlich mit steigenden Ticketpreisen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzblasen 2025: Wo der nächste große Crash drohen könnte
15.11.2025

An den Finanzmärkten steigt die Nervosität. Künstliche Intelligenz treibt Bewertungen auf Rekordhöhen, Staaten verschulden sich wie nie...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienpreise: Boom zu Neuverträgen – eine Prognose
15.11.2025

Laut ifo sind Neuverträge in Großstädten um 48 Prozent teurer als Bestandsverträge. Das, so Experten, ist nicht nur ein Problem für...

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Brauanlagen-Hersteller Kaspar Schulz: „Made in Germany ist Teil unserer Markenidentität“
14.11.2025

Kaspar Schulz ist der älteste Braumaschinen-Hersteller der Welt. Seit 1677 produziert der Traditionsbetrieb in Bamberg. Johannes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Google investiert: 6,41 Milliarden Dollar für Deutschlands Cloud-Infrastruktur
14.11.2025

Google plant eine milliardenschwere Expansion seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland, um seine Rechenzentren auszubauen und die Präsenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash erschüttert Anleger: Bitcoin-Kurs und andere Kryptowährungen stürzen ab – die Gründe
14.11.2025

Der Kryptomarkt wankt: Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gerutscht und...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie kletterte am Freitag...

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....