Unternehmen

Bafin verhängt Millionen-Geldbuße gegen Deutsche Bank

Nach Ansicht der BaFin hat die Deutsche Bank die vorgegebenen Maßnahmen gegen eine Manipulation des Referenzzinses Euribor zeitweise nicht wirksam umgesetzt.
29.12.2021 09:10
Aktualisiert: 29.12.2021 09:10
Lesezeit: 1 min

Die Finanzaufsicht Bafin brummt der Deutschen Bank wegen Mängeln bei internen Kontrollen im Zusammenhang mit der Berechnung wichtiger Referenzzinssätze eine Millionen-Geldbuße auf. Deutschlands größtes Geldhaus müsse 8,66 Millionen Euro zahlen, weil das Institut als Datenzulieferer für die Berechnung des Euribor «zeitweise nicht über wirksame präventive Systeme, Kontrollen und Strategien» verfügt habe, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Mittwoch mit.

Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) wird wie der Libor als Grundlage für Bankgeschäfte in Billionenhöhe herangezogen - von Baukrediten bis zu komplexen Derivate-Geschäften. Vor einigen Jahren war aufgeflogen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken weltweit bei der Berechnung dieser Referenzzinssätze über Jahre getrickst hatten, um höhere Gewinne einzufahren. Auch die Deutsche Bank musste in diesem Zusammenhang mehrere hohe Strafzahlungen leisten.

Seit Anfang 2018 verpflichtet das geltende Regelwerk die sogenannten Kontributoren, also diejenigen, die Daten für die Berechnung etwa des Euribor liefern, durch interne Kontrollen und Abläufe sicherzustellen, dass es nicht zu Manipulationen kommt und die Daten auf einer validen Grundlage gemeldet werden.

Dies war nach Einschätzung der Bankenaufseher bei der Deutschen Bank im Prüfungszeitraum 2019 bis Anfang 2020 zeitweise nicht erfüllt. Die Bank akzeptiere das Bußgeld, teilte ein Sprecher des Geldhauses in Frankfurt mit. Zugleich habe die Bank «keine Anhaltspunkte dafür, dass der bebußte Sachverhalt zu einer fehlerhaften Meldung an den Administrator des Referenzwertes geführt hat. Die Deutsche Bank hat erste Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Kontrollen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt und bereits umgesetzt.»

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

 

DWN
Politik
Politik EU plant Anpassungen an der DSGVO: Mehr Spielraum für KI zu Lasten des Datenschutzes?
19.11.2025

Die Europäische Union plant umfassende Änderungen ihrer Digital- und Datenschutzregeln, um Innovationen im Bereich künstlicher...

DWN
Politik
Politik Russisches Geld soll nach Kiew fließen - trotz Korruptionsskandals: Von der Leyen schreibt Merz & Co.
19.11.2025

Für die Nutzung der russischen Gelder werben insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und von der Leyen. Ihr Plan sieht vor, der...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie rutscht ab: Friedenspläne der USA zum Ukraine-Krieg belasten den Rheinmetall-Aktienkurs
19.11.2025

Die Rheinmetall-Aktie gerät nach frischen US-Friedenssignalen erneut in turbulentes Fahrwasser. Analysten bleiben optimistisch, doch die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen im Fokus: Anleger reagieren auf überhitzte KI-Aktien und reduzieren ihre Positionen
19.11.2025

Investoren an den US-Börsen beobachten derzeit starke Bewegungen im KI-Sektor, während große Akteure gleichzeitig ihr Portfolio neu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Exportbeschränkungen für Nexperia-Chips: Niederlande geben Kontrolle über Chip-Firma Nexperia ab
19.11.2025

Ende September hatte die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen. China reagierte kurz darauf mit einem...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucherumfrage: Debitkarten und Smartphones verdrängen Bargeld in Deutschland
19.11.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland das Bezahlen mit Debitkarte und Smartphone zunehmend das Bargeld verdrängt. Fast die...

DWN
Finanzen
Finanzen Rentenplus 2026? Wann Ruheständler steuerpflichtig werden
19.11.2025

Rentner aufgepasst: Kommendes Jahr könnten die Renten in Deutschland erneut steigen. Was einerseits erfreulich ist, kann andererseits dazu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktienstrategie: Wie Profis erkennen, wann es Zeit zum Ausstieg ist
19.11.2025

Der perfekte Verkaufszeitpunkt an der Börse ist selten. Doch wer Gewinne nicht rechtzeitig realisiert, riskiert, sie wieder zu verlieren....