Finanzen

Hammer-Nachricht: US-Notenbank Fed erwägt vier Zinserhöhungen im Jahr 2022

Der US-Notenbanker James Bullard spricht sich nun für eine beherztere Änderung der Fed-Zinspolitik aus.
12.01.2022 22:05
Lesezeit: 1 min

Der US-Notenbanker James Bullard spricht sich nun für eine beherztere Änderung der Fed-Zinspolitik aus. „Ich denke jetzt, dass wir 2022 vielleicht vier Schritte machen sollten“, sagt der Chef des Zentralbankbezirks St. Louis am Mittwoch dem „Wall Street Journal“. Noch im November hatte er zwei Zinserhöhungen als angebracht bezeichnet. Der Chef des Bezirks Atlanta, Raphael Bostic, sagte der Nachrichtenagentur Reuters jüngst, die Zinsen müssten 2022 womöglich dreimal angehoben werden. Notenbankchef Jerome Powell signalisierte am Dienstag eine baldige Abkehr von der Politik des billigen Geldes. Die USA leiden gegenwärtig an der höchsten Inflation seit etwa 40 Jahren.

In den USA ist die Wirtschaft der Notenbank Federal Reserve (Fed) zufolge zuletzt in einem mäßigen Tempo gewachsen. Der Ausblick für die nähere Zukunft bleibe in den meisten Fed-Bezirken überwiegend positiv, teilte die Fed in ihrem am Mittwoch veröffentlichten „Beige Book“ mit. In dem Konjunkturbericht, der auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen fußt, wies die Fed außerdem darauf hin, dass Lieferengpässe und ein Mangel an Arbeitskräften Ende 2021 für einen deutlichen Preisdruck gesorgt hätten. Die starke Zunahme von Corona-Infektionen im Zuge der ansteckenderen Omikron-Variante habe zu einer starken Abschwächung in der Reisebranche sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe geführt.

Die Verbraucherpreise in den USA steigen so rasant wie seit rund 40 Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember 7,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das ist der höchste Wert seit Juni 1982. Von Reuters befragte Experten hatten mit diesem erneuten Inflationsschub gerechnet, nachdem die Rate im November bereits 6,8 Prozent betragen hatte. Aus der Corona-Krise resultierende Materialengpässe und hohe Energiekosten treiben die Preise und rufen die Notenbank Fed auf den Plan. Sie wird die Zinszügel wohl schon bald anziehen.

Notenbankchef Jerome Powell signalisierte zuletzt vor einem Kongressausschuss, dass die sehr lockere geldpolitische Linie wohl bald ausgedient habe und die Wirtschaft trotz der Corona-Welle für eine straffere Geldpolitik bereit sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...