Politik

Ukrainischer Botschafter: „Wir brauchen modernste Waffen. Deutschland kann das liefern“

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat vor mehreren Spitzengesprächen zur Ukraine-Krise die Forderung seines Landes nach Waffenlieferungen bekräftigt.
07.02.2022 00:09
Aktualisiert: 07.02.2022 00:09
Lesezeit: 1 min
Ukrainischer Botschafter: „Wir brauchen modernste Waffen. Deutschland kann das liefern“
Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat vor mehreren Spitzengesprächen zur Ukraine-Krise die Forderung seines Landes nach Waffenlieferungen bekräftigt. „Wir müssen erkennen, dass wir vor der Gefahr eines riesigen Krieges mitten in Europa stehen“, sagte Melnyk am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“. Die deutsche Öffentlichkeit und die Bundesregierung müssten „erwachen aus diesem Dornröschenschlaf“, den Ernst der Lage erkennen und handeln. Er hoffe, dass die Bundesregierung erkenne, dass das, was vor zehn Jahren, zwei Jahren oder auch drei Monaten noch richtig gewesen sei - nämlich keine Waffen zu liefern - auf den Prüfstand gestellt werden müsse.

„Deutschland steht auf dem Scheideweg“, betonte der Botschafter laut dpa. Es gehe um Frieden oder Krieg. In dieser Lage gebe es keine Zwischentöne. „Wir brauchen modernste Waffen. Deutschland kann das liefern. Deutschland ist fähig, das zu tun. Und das zu verweigern heute, das bedeutet für uns, die Ukraine im Stich zu lassen.“ Mit Blick auf Russland und Präsident Wladimir Putin sagte der Botschafter: „Er möchte die Ukraine aus der Karte löschen“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte kurz vor dem Abflug zu seinem Antrittsbesuch bei US-Präsident Joe Biden am Sonntag das Nein der Bundesregierung zu Waffenlieferung an die Ukraine bekräftigt. Am Montag wollen Scholz und Biden im Weißen Haus in Washington miteinander sprechen. Ebenfalls zu Wochenbeginn wird Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Moskau zu Gesprächen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin erwartet. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist an diesem Montag erneut zu Gesprächen nach Kiew.

Lesen Sie auch den Gegenstandpunkt des russischen Botschafters im exklusiven DWN-Interview:

Russischer Botschafter: "Die Deutschen werden gezwungen, auf vertrauensvolle Beziehungen mit Russland zu verzichten"

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...