Deutschland

Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe sinkt

Die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland sinkt. Im Autosektor fällt der Rückgang besonders stark aus.
15.02.2022 10:55
Aktualisiert: 15.02.2022 10:55
Lesezeit: 1 min

Die Beschäftigung in der deutschen Autoindustrie ist erstmals seit Jahren gesunken. In den größeren Betrieben der Branche waren zum Ende vergangenen Jahres 2,1 Prozent weniger Menschen beschäftigt als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. Das war zusammen mit der Metallverarbeitung der schlechteste Wert innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes.

Das Statistische Bundesamt erklärt den Rückgang der Beschäftigung im Automobilsektor mit dem seit Monaten anhaltenden Mangel an wichtigen Bauteilen wie beispielsweise Speicherchips. Tatsächlich dürfte es sich bei dem Rückgang auch um die ersten Auswirkungen der Wende hin zur Elektromobilität handeln, da der Bedarf an Fachkärften bei der Produktion geringer ausfällt als bei Autos mit Verbrennungsmotor.

Stellenabbau in der Industrie

Unter dem Strich ging 2021 die Zahl der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 50 Leuten im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf 5,5 Millionen Personen zurück. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 waren es zum Jahresende sogar 3,0 Prozent weniger Menschen in der Industrie.

In der aktuellen Pressemitteilung schreibt das Statistische Bundesamt weiter: "Die Zahl der Beschäftigten nahm im Dezember 2021 im Vergleich zum Dezember 2020 in vielen Wirtschaftsbereichen des Verarbeitenden Gewerbes ab. Am stärksten sank die Beschäftigtenzahl in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen und in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit jeweils -2,1 %. Ebenfalls zurückgegangen sind die Beschäftigtenzahlen in der Herstellung von Metallerzeugnissen (-1,9 %), im Maschinenbau (-1,5 %) und in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (-0,6 %)."

Einen Anstieg der Beschäftigtenzahl gab es in der Chemie, bei der Herstellung von elektronischen und optischen Geräten sowie bei der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (plus 4,3 Prozent). Hier wirkte allerdings der Sondereffekt, dass 2021 an vielen Schlachthöfen Leiharbeitsverhältnisse in feste Jobs umgewandelt wurden und nun statistisch nicht mehr als Dienstleistung, sondern als Industriejobs geführt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schluss mit Shein und Temu? Europa zieht die Notbremse gegen Billigimporte aus China
17.11.2025

Die EU will die Billigimporte aus China schneller als geplant stoppen. Eine neue Zwei-Euro-Abgabe soll schon 2026 kommen. Plattformen wie...

DWN
Politik
Politik Teilzeit steuerfrei aufstocken? Teilzeitaufstockungsprämie ab 2026 für mehr Arbeitsstunden geplant
17.11.2025

Neben der Aktivrente und Überstundenzuschläge plant die Bundesregierung den Arbeitsmarkt ab 2026 auch für Teilzeitkräfte attraktiver zu...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Buffett kauft Google, Bitcoin stürzt ab - beginnt jetzt der große Marktumbruch?
17.11.2025

Die Märkte taumeln und die Nvidia-Aktie wird in wenigen Tagen zum Brennpunkt der globalen Finanzwelt. Kleinanleger überraschen die Wall...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Absturz unter 93.500 Dollar verunsichert Anleger – geht der Krypto-Crash weiter?
17.11.2025

Der Bitcoin erlebt turbulente Tage: Kursabstürze, Liquiditätsstress und widersprüchliche Analystenstimmen prägen die Lage. Während...

DWN
Panorama
Panorama Globale Anti-Tabak-Strategien unter Druck: WHO-Konferenz warnt vor Rückschritten
17.11.2025

Eine weltweite Initiative zur Eindämmung von Tabak- und Nikotinprodukten steht vor Herausforderungen: Trotz internationaler Abkommen setzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Wachstum unter EU-Durchschnitt: Deutsche Wirtschaft 2026 mit vorsichtiger Erholung
17.11.2025

Die deutsche Wirtschaft startet 2026 voraussichtlich wieder durch, bleibt aber hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Laut der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche besucht Golfstaaten: Investitionen, Erdgas und Partnerschaften im Fokus
17.11.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche reist mit einer Wirtschaftsdelegation in die Golfregion, um die bilaterale Zusammenarbeit zu...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Vize warnt: KI-Hype könnte Börsenkorrektur auslösen
17.11.2025

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos schlägt Alarm: Der aktuelle Boom rund um Künstliche Intelligenz und hoch bewertete US-Tech-Aktien...