Finanzen

Kriegsangst drückt Dax auf tiefsten Stand seit fast 11 Monaten

Die Furcht vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat den deutschen Aktienindex Dax am Montagnachmittag deutlich nach unten gezogen.
21.02.2022 15:27
Aktualisiert: 21.02.2022 15:27
Lesezeit: 2 min
Kriegsangst drückt Dax auf tiefsten Stand seit fast 11 Monaten
Ukrainische Soldatinnen nahmen am Sonntag an einer Demonstration in Odessa teil, die an die Maidan-Revolution vor acht Jahren erinnerte. (Foto: dpa) Foto: Emilio Morenatti

Die Furcht vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat den deutschen Aktienmarkt am Montagnachmittag wieder stärker erfasst und deutlich nach unten gezogen. Der Dax sackte auf den tiefsten Stand seit fast elf Monaten ab und verbuchte zuletzt ein Minus von 1,94 Prozent bei 14 751,34 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel um 1,97 Prozent auf 32 322,71 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte rund 2,1 Prozent ein.

Während die Anleger am Vormittag noch auf eine diplomatische Lösung in der Ukraine-Krise gehofft hatten, kam am Nachmittag wieder zunehmend Pessimismus auf. Auf Initiative Frankreichs ist ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant. Laut dem Élysée-Palast hätten beide Seiten einem Treffen zugestimmt. Späteren Angaben aus Moskau zufolge gibt es aber noch keine konkreten Pläne für ein Treffen.

Weiteres Thema am Markt bleibt die Zinspolitik. So sprechen sich wohl immer mehr Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr aus. Es zeichne sich eine Einigung ab, dass die Anleihekäufe unter dem allgemeinen Kaufprogramm APP im September auslaufen könnten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf informierte Personen. Dies könnte bedeuten, dass eine erste Zinserhöhung im Dezember erfolgt.

Dazu passten die Nachrichten über den stärksten Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949. Im Vergleich zum Vorjahresmonat schossen im Januar die Produzentenpreise um 25 Prozent nach oben und übertrafen die Schätzungen von Analysten.

Unter den Einzelwerten kamen die Aktien von Vitesco mit minus 4,8 Prozent unter die Räder und erreichten den tiefsten Stand seit Ende November. Der Autozulieferer hatte detaillierte Jahreszahlen veröffentlicht, die von Börsianern allerdings als wenig informativ angesehen wurden. Vergangenen Mittwoch hatte das ehemals zu Continental gehörende Unternehmen vorläufige Kennziffern für 2021 bekannt gegeben.

Die Anteilsscheine von SAF-Holland gehörten zu den wenigen Papieren mit einem positiven Vorzeichen. Sie legten nach Geschäftszahlen um 0,5 Prozent zu. Der Nutzfahrzeugzulieferer trotzte 2021 dank einer hohen Nachfrage dem Anstieg der Rohstoffkosten. Der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis übertrafen die Erwartungen.

Favorit im SDax waren die Aktien von Wacker Neuson mit plus 1,4 Prozent. Unerwartet gute Quartalsergebnisse und der ermutigende Ausblick zeugten von der neuen operativen Stärke und Kostenkontrolle des Baumaschinenkonzerns, schrieb Analyst Martin Comtesse von Jefferies und sprach eine Kaufempfehlung aus.

Der Euro-Kurs notierte zuletzt wenig verändert bei 1,1327 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1354 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 141,56 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,01 Prozent auf 166,66 Zähler zu.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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