Finanzen

Swift-Ausschluss Russlands: Banken sind die großen Verlierer

Lesezeit: 1 min
28.02.2022 10:00  Aktualisiert: 28.02.2022 10:00
Aktien aus dem Bankensektor haben am Montag besonders stark unter dem Ausschluss vieler Banken Russlands aus dem Swift-Zahlungssystem gelitten.
Swift-Ausschluss Russlands: Banken sind die großen Verlierer
Die Banken-Aktien reagierten am Montagmorgen negativ auf den Swift-Ausschluss Russlands. (Foto: dpa)

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Nachdem Deutschland, die USA und andere westliche Verbündete den Swift-Ausschluss Russlands beschlossen haben, sackten die Aktien der Deutschen Bank im frühen Handel um gut 7 Prozent ab und jene der Commerzbank um 7,6 Prozent. Beide waren damit in ihren Indizes Dax und MDax die Schlusslichter. ING, Societe Generale und BNP haben zuletzt jeweils um über 7 Prozent nachgegeben und liegen damit am Ende des Euro-Stoxx-50.

"Der Ausschluss russischer Banken aus dem Zahlungssystem Swift bleibt nicht ohne wirtschaftliche Folgen für den europäischen Bankensektor", erklärt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. Ihr Ausschluss aus dem internationalen Zahlungsverkehr bedeute, dass diese Finanzinstitute ihre Verbindlichkeiten gegenüber ihren europäischen Gläubigern nicht mehr begleichen können. Für die EU als gesamtes sind die russischen Verbindlichkeiten allerdings überschaubar.

Die Forderungen belaufen sich laut Gitzel auf rund 75 Milliarden US-Dollar oder 0,7 Prozent der gesamten Bankforderungen. Die absoluten höchsten Forderungen hätten französische, italienische und österreichische Banken. In relativer Betrachtung treffe es den österreichischen Finanzsektor am deutlichsten. Die Papiere der österreichischen Raiffeisen Bank International brachen denn auch um rund 16 Prozent ein.

Kritischer sieht es für die europäischen Töchter der russischen Sberbank aus. Die EZB-Bankenaufsicht hält ihre Überlebensfähigkeit wegen der Auswirkungen der Finanzsanktionen für stark gefährdet. Die Europäische Zentralbank sei zur Beurteilung gelangt, dass die Sberbank Europe AG mit Hauptsitz in Wien sowie ihre beiden Tochtergesellschaften in der Bankenunion, die Sberbank d.d. in Kroatien und die Sberbank banka d.d. in Slowenien, "ausfallen oder wahrscheinlich ausfallen" werden, teilte die EZB in der Nacht zum Montag mit.


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