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Stasi setzte Methode der „Zersetzung“ ein, um innere Opposition mundtot zu machen

Die Stasi hatte die Methode der „Zersetzung“ gegen die innere Opposition eingesetzt. Es ging darum, gegnerische Kräfte zu zersplittern, zu lähmen, zu desorganisieren und sie untereinander und von der Umwelt zu isolieren.
04.03.2022 14:40
Aktualisiert: 04.03.2022 14:40
Lesezeit: 1 min
Stasi setzte Methode der „Zersetzung“ ein, um innere Opposition mundtot zu machen
Wer in der DDR oppositionelle Meinungen äußerte, wurde ausgeschlossen. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) berichtet: „,Zersetzung‘ bezeichnet eine Methode des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR zur Bekämpfung vermeintlicher und tatsächlicher Gegner vor, während, nach oder an Stelle einer Inhaftierung. Die Zersetzung war ein rein psychologisches Unterdrückungsinstrument, welches das Selbstwertgefühl des Menschen untergraben, Panik, Verwirrung und Angst erzeugen sollte. Zersetzung setzte die Allmacht des Staates über Gesellschaft und Individuum voraus. So waren auch alle Zweige des Staatsapparates prinzipiell zur Zusammenarbeit mit dem MfS verpflichtet.“

Aus dem „Bundesarchiv“ geht hervor: „Zersetzung war eine Methode der verdeckten Bekämpfung von Personen und Personengruppen, die vom MfS als ,feindlich-negativ‘ angesehen wurden. Ziel der Zersetzung war laut der hier einschlägigen Richtlinie zur Bearbeitung Operativer Vorgänge von 1976, gegnerische Kräfte zu zersplittern, zu lähmen, zu desorganisieren und sie untereinander und von der Umwelt zu isolieren. ,Feindliche‘ Handlungen sollten so vorbeugend verhindert, eingeschränkt oder unterbunden werden.“

Die „Bundesstiftung Aufarbeitung“ nennt dazu ein Beispiel: „Dies wird am Beispiel des politischen Amateurkabaretts ,Die Wühlmäuse‘ aufgezeigt, dessen junge Mitglieder sich unter dem Dach der evangelischen Kirche für Frieden und bessere Lebensbedingungen in der DDR engagierten. Die Kabarettgruppe wurde nach fast dreijähriger Zersetzungsarbeit der Stasi 1987 aufgelöst.“

Die „taz“ wörtlich: „Als eigentliche Wende vom offenen Justizterror hin zu einer flächendeckenden Anwendung von Zersetzungspraktiken beschreibt die Autorin die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976. Seit diesen Tagen stellte sich für SED und Stasi dringlich die Frage, wie man eine innere Opposition zerschlagen oder wenigstens neutralisieren könnte, ohne in das grelle Licht der internationalen Öffentlichkeit zu geraten.“

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