Politik

Ukraine fordert von Deutschland totalen Import-Stopp von Öl, Gas und Kohle aus Russland

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich über eine mangelnde Unterstützung seines Landes durch den Westen und dabei vor allem durch Deutschland beklagt. Er forderte unter anderem, russische Im- und Exporte über deutsche Häfen zu stoppen, alle Banken vom Swift-System abzukoppeln und sämtliche Lieferungen von Gas, Öl und Kohle aus Russland sofort zu beenden.
30.03.2022 19:12
Aktualisiert: 30.03.2022 19:12
Lesezeit: 1 min
Ukraine fordert von Deutschland totalen Import-Stopp von Öl, Gas und Kohle aus Russland
Öl- und Gaspipelines von Russland nach Europa. (Grafik: ELIAMEP)

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich über eine mangelnde Unterstützung seines Landes durch den Westen und dabei vor allem durch Deutschland beklagt. „Einige westliche Staaten sind perfekt darin, Ausflüchte zu finden, um etwas für die Ukraine nicht zu tun. Darin sind sie wirklich exzellent“, sagte Kuleba dem Magazin „Stern“ (Mittwoch). „Deutschland fürchtet sich davor, wirtschaftliche Opfer bringen zu müssen. Aber wissen Sie was? Wir bringen wirkliche Opfer. Wir verlieren Menschen.“

„Russland nicht zu unterstützen bedeutet nicht automatisch, dass man damit bereits die Ukraine unterstützt. Solange der Krieg weitergeht, muss Ihr Land mehr für uns tun“, sagte Kuleba. Er forderte unter anderem, russische Im- und Exporte über deutsche Häfen zu stoppen, alle Banken vom Swift-System abzukoppeln und sämtliche Lieferungen von Gas, Öl und Kohle aus Russland sofort zu beenden. „Das sind echte Maßnahmen, um Russlands Kriegsmaschinerie zu stoppen“, zitiert die dpa den Chef-Diplomaten.

Kuleba gab auch Einblick in seine Lebens- und Arbeitsbedingungen seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar. Aus Sicherheitsgründen arbeite er niemals zwei Tage hintereinander im selben Büro und wechsele permanent seinen Schlafplatz. „Ich schlafe schlecht, wache zwei-, dreimal in der Nacht auf. Wegen des Luftalarms“, sagte der 40-Jährige. Über die drohende Todesgefahr werde in der ukrainischen Führung aber nicht geredet. „Wir alle wissen: Es ist Krieg. Alles kann passieren. In jedem verdammten Moment. Da müssen wir durch. Und zwar mit Würde“, sagte Kuleba.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie und Microsoft-Aktie: Anthropic-Deal stärkt Position bei künstlicher Intelligenz
20.11.2025

Microsoft und Nvidia setzen mit Milliardeninvestitionen auf das KI-Start-up Anthropic. Die US-Giganten stärken damit ihre Position im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt-Trend: Fähigkeiten statt Abschlüsse - Zeugnisse verlieren an Bedeutung
20.11.2025

Immer mehr Firmen rücken bei der Personalsuche von klassischen Lebensläufen und Abschlüssen ab: Laut einer Stepstone-Befragung wollen 77...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Sicht? USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine – Kritik von der EU
20.11.2025

Ein angeblicher 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine sorgt für Aufsehen. Kiew sieht sich unter Druck. In der EU regt sich...

DWN
Politik
Politik Trump erhält freie Hand: USA bereiten massive Strafzölle und Sanktionen gegen Russlands Handelspartner vor
20.11.2025

Präsident Donald Trump unterstützt ein Gesetz, das weltweite Schockwellen auslösen könnte: Die USA wollen Staaten bestrafen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen nach Nvidia-Zahlen im Aufwind: Wie Anleger jetzt von KI-Investitionen profitieren
20.11.2025

Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag zum Start mit Zuschlägen. Nachdem die Nvidia-Quartalszahlen deutlich besser als erwartet...

DWN
Immobilien
Immobilien Baukosten: Bund will Bauen günstiger und schneller machen
20.11.2025

Weniger Vorschriften, mehr Wohnraum: Der Gebäudetyp E soll das Bauen nicht nur günstiger, sondern auch flexibler für Bauherren machen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen MAN Truck & Bus: LKW-Hersteller baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...