Politik

Indonesien wird Russland nicht von G20-Gipfel ausschließen

Trotz diplomatischen Forderungen aus den USA wird Indonesien Russland vom diesjährigen G20-Gipfel nicht ausschließen.
07.04.2022 11:00
Aktualisiert: 07.04.2022 11:14
Lesezeit: 1 min
Indonesien wird Russland nicht von G20-Gipfel ausschließen
Indonesiens Präsident Joko Widodo bei einem Staatsempfang. (Foto: dpa) Foto: Dennis M. Sabangan

In der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer gibt es Streit, ob man Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von den internationalen Beratungen ausschließen sollte. US-Finanzministerin Janet Yellen forderte einen Boykott. Indonesien als diesjähriger Gastgeber der G20-Treffen widersprach dem aber am Donnerstag. Indonesien könne kein G20-Mitglied ausschließen oder ausladen, auch Russland nicht, sagte ein Vertreter der Regierung in Jakarta. Ob ein Land teilnehme, entscheide dieses selbst.

Russlands Präsident Wladimir Putin plant nach früheren Angaben am G20-Gipfel auf Bali in diesem Jahr teilzunehmen. Russland habe die Unterstützung Chinas, in der Gruppe zu bleiben.

Seit der globalen Finanzkrise von 2008 wurden im G20-Rahmen wichtige internationale Fragen abgesprochen - zuletzt etwa zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und der deswegen deutlich erhöhten Verschuldung.

Die G20-Finanzminister und Notenbankchefs treffen sich im April traditionell am Rande der IWF-Frühjahrestagung in Washington. Das ist in der Woche nach Ostern geplant.

Yellen sagte am Mittwoch zu US-Abgeordneten, die USA würden eine Reihe von G20-Treffen boykottieren, sollten Russen dort auftauchen. Die US-Regierung hat wegen des Kriegs in der Ukraine gerade weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt. Ein Sprecher Yellens sagte, ihre Aussagen hätten sich auf das April-Treffen der G20 in Washington bezogen, das vor Ort und virtuell organisiert wird.

Westliche Länder haben zuletzt verstärkt den G7-Kreis der führenden Industrieländer - mit den USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien - genutzt. Hier sind die Interessen deutlich näher beieinander.

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