Finanzen

DWN-Wochenausblick: Börsianer fiebern Blackrock-Bilanz entgegen – wird sich die Aktie weiter rappeln?

Die Stagflation und bedeutsame Makrodaten aus den USA bestimmen in der laufenden Woche die Szenerie an den Börsen. Doch eine Aktie ist besonders wichtig.
11.04.2022 14:40
Lesezeit: 2 min
DWN-Wochenausblick: Börsianer fiebern Blackrock-Bilanz entgegen – wird sich die Aktie weiter rappeln?
Die Inflation betrug in den USA 7,9 Prozent. Wie ist sie wohl im März ausgefallen? Darüber gibt es am 12. April Informationen. (Foto: dpa)

Der deutsche Leitindex hat zum Wochenstart bis 14.30 Uhr bei Werten um 14.200 Punkten herumgependelt. An den Börsen gehen derzeit zwei Schreckgespenster um: Zum einen belasten die zunehmenden Sorgen der Anleger vor der Stagflation die Handelsplätze. Das bedeutet, die Wirtschaft schwächt sich immer weiter ab, während sich gleichzeitig die Inflation vergrößert. Zum anderen machen Befürchtungen die Runde, dass die Geldpolitik gestrafft werden könnte.

Hier könnte es am 12. April neue Hinweise für die weitere Entwicklung geben, wenn in den USA die Inflationszahlen für den März veröffentlicht werden. Die Volkswirte rechnen mit einem Wachstum von 8,3 Prozent. Im Februar hatte es eine Steigerung um 7,9 Prozent gegeben.

Für die Börsianer wird es besonders am Mittwoch, den 13. April, wichtig, wenn Blackrock - der größte Vermögensverwalter und Einzelaktionär der Unternehmen an der Deutschen Börse – seine Ergebnisse fürs erste Quartal 2022 präsentiert. Die Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 8,95 Dollar. Zwölf Monate zuvor hatte das Plus noch bei 7,77 Dollar gelegen.

Die Experten rechnen für das zweite Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 10,05 Dollar. Zwischen dem 1. Juli und dem 30. September dürfte das Unternehmen wohl 10,60 Dollar je Anteilsschein verdient haben, so die Berechnungen der Fachleute. Sie glauben, dass der Gewinn je Aktie für das gesamte Jahr bei 41,17 Dollar liegt. Darüber hinaus wird 2023- also wiederum zwölf Monate später - das Plus je Papier wohl bei 46,42 Dollar liegen. Das schätzen die Analysten.

Die Entwicklung des Kurses der Blackrock-Aktie verläuft derzeit nicht eindeutig. So hat sie am Montag bis 14.30 Uhr 1,8 Prozent auf 671 Euro verloren. Der Kurs hat in den vergangenen vier Wochen fast sechs Prozent zugelegt, nachdem der Vermögensverwalter nach Ausbruch des Krieges am 24. Februar zunächst verloren hatte. Der Vorstandsvorsitzende Larry Fink hat mindestens 17 Milliarden Dollar an russischen Investments abgeschrieben – unter anderem deswegen, weil wegen des militärischen Konfliktes die Moskauer Börse geschlossen war. Langfristig ist die Richtung des Papiers auch nicht klar: So hat die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten ein Prozent eingebüßt. In den vergangenen drei Jahren hat es allerdings geradezu eine Kursexplosion gegeben. Die Aktie ist mit einem Satz von fast 70 Prozent regelrecht durch die Decke gegangen.

Anleger warten am Donnerstag auf wichtige Arbeitsmarkt-Daten

Darüber hinaus müssen sich die Anleger den 14. April in ihren Terminkalendern festhalten. Dann werden in den USA aktuelle Statistiken für den Arbeitsmarkt präsentiert, die eine wichtige Größe für die US-Notenbank bei ihrer Entscheidung für ihre Geldpolitik ist. Die Statistiker zeigen die Zahl der Erstanträge für die Arbeitslosenversicherung für die vergangene Woche vom 4. bis 8. April. Die Ökonomen rechnen mit 170.000. In der Vorwoche hatten die Marktteilnehmer noch 166.000 weitere Anträge in den Tabellen des Arbeitsamtes gesehen. Zusätzlich erfahren die Börsianer, wie sich die Folgeanträge entwickelt haben – und zwar für die Woche vom 31. März bis 1. April. Die Fachleute rechnen mit knapp 1,5 Millionen.

Doch das ist noch nicht alles: Die verschärften Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine belasten die Stimmung noch einmal. Zusätzlich blicken die Anleger besorgt auf den 24. April, wenn in Frankreich die Stichwahl zum Präsidentenamt stattfindet. Das amtierende Staatsoberhaupt Emmanuel Macron stellt sich seiner Herausforderin, der Rechtspopulistin Marie LePen. Sie gilt als eine Politikerin im Westen, die der EU sehr skeptisch gegenübersteht. Sie gehört in Europa mit Sicherheit nicht zu denjenigen, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin als erste kritisieren. Sollte LePen tatsächlich zum französischen Staatsoberhaupt gewählt werden, dann dürfte dies eine erhebliche politische Erschütterung auslösen, die auch die internationalen Handelsplätze negativ beeinflusst.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik BKA-Chef: Russland will unsere Demokratie schwächen
29.12.2025

Russische Sabotage und Spionage nehmen laut BKA-Präsident Münch zu. Er fordert: Deutschland braucht bessere Daten zu Drohnenüberflügen.

DWN
Finanzen
Finanzen Änderungen 2026: Rente, Mindestlohn, Familienleistungen – das ändert sich im neuen Jahr
29.12.2025

Im neuen Jahr 2026 gibt es einige neue Regelungen, die Verbraucher kennen sollten. In den Bereichen Steuern, Strompreise, Kfz-Versicherung...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.

DWN
Politik
Politik Moskau: Lösung des Ukraine-Kriegs kommt voran
29.12.2025

Greifbare Ergebnisse hat das Treffen zwischen Trump und Selenskyj nicht gebracht. Der echte Verhandlungsprozess sei von anderen angestoßen...

DWN
Politik
Politik Teure Mieten, hohe Steuern, weniger Kinder: Auswanderungen aus Deutschland weiterhin auf hohem Niveau
29.12.2025

Nach wie vor wandern sehr viele Menschen aus Deutschland aus, gleichzeitig bekommen Deutsche immer weniger Kinder: Eine fatale Entwicklung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strategische Aktienauswahl: Diese 4 Kriterien führen zu langfristigem Anlageerfolg
29.12.2025

Die richtige Aktienauswahl entscheidet langfristig über Erfolg oder Misserfolg an den Märkten. Doch welche grundlegenden Kriterien sind...

DWN
Technologie
Technologie MAN Engines modernisiert V12-Gasmotor: Technische Anpassung an globale Emissionsregeln
29.12.2025

Bewährte industrielle Antriebssysteme stehen angesichts globaler Emissionsvorgaben unter wachsendem Anpassungsdruck. Wie MAN Engines...