Deutschland

Gewerkschaft NGG warnt vor Stopp der Gaslieferungen aus Russland

Lesezeit: 1 min
17.04.2022 14:30  Aktualisiert: 17.04.2022 14:30
Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten hat vor einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland gewarnt.
Gewerkschaft NGG warnt vor Stopp der Gaslieferungen aus Russland
Eine Kellnerin hat am 29.09.2015 in einem Restaurant in Leipzig (Sachsen) eine Serviette in der Hand. (Foto: dpa)
Foto: Sebastian Willnow

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) hat vor einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland gewarnt. „Ein Stopp der Gaslieferungen hätte massive Auswirkungen auf die Nahrungsmittelherstellung. Die Ernährungsindustrie ist nach der chemischen Industrie der zweitgrößte industrielle Gasverbraucher in Deutschland“, sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wenn nicht mehr ausreichend Gas geliefert werde, könne auch nicht mehr produziert werden. „Wir würden zwar deshalb keinen Hunger leiden, aber es würde große Produktionsausfälle geben, die die Verbraucher in den Supermärkten spüren würden.“

Der größte Gasverbraucher in der Ernährungsindustrie sei die Milchwirtschaft, gefolgt von der Fleischindustrie. Danach kämen die Fett-, Öl-, Brot-, und Zuckerindustrie, aber auch das Bäcker- und Fleischhandwerk. Auch Betriebsräte warnten bereits, sagte Zeitler.

Gas wird in der Ernährungsindustrie demnach vor allem als Prozessenergie benötigt. „Zur Nahrungsmittelherstellung wird zum Trocknen, Kochen oder Garen viel Energie benötigt. Dasselbe gilt fürs Abkühlen, um die Lebensmittel haltbar zu machen“, sagte Zeitler.

Der Ukraine-Krieg habe bereits durch Lieferengpässe und hohe Energiepreise große Auswirkungen auf die Branche. Für die Lebensmittelindustrie sei es wichtig, die Preissteigerungen an den Handel und die Verbraucher weiterzugeben. „Dies wird den großen Konzernen gelingen. Doch viele Mittelständler in der Lebensmittelproduktion werden dies nicht schaffen“, sagte Zeitler. „Die erhöhten Produktionskosten sind für sie existenzgefährdend, manche werden ihren Betrieb schließen müssen.“

Mit Blick auf die steigenden Preise fordert der Gewerkschaftschef mögliche weitere Hilfen für Geringverdiener. „Wenn die Lebensmittelpreise weiter steigen, sollte der Staat über eine gezielte Unterstützung von ärmeren Haushalten und Hartz-IV-Empfängern nachdenken.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...