Wirtschaft

Libyscher Ölkonzern muss Export stoppen – Mehr Knappheit auf dem Weltmarkt

Die weltweiten Ölpreise werden weiter steigen.
18.04.2022 12:02
Aktualisiert: 18.04.2022 12:02
Lesezeit: 1 min
Libyscher Ölkonzern muss Export stoppen – Mehr Knappheit auf dem Weltmarkt
Die staatliche libysche Ölgesellschaft National Oil (NOC) warnt vor einer "schmerzhaften Welle von Stilllegungen". (Foto: dpa) Foto: Sabri Elmhedwi

Die staatliche libysche Ölgesellschaft National Oil (NOC) warnt vor einer „schmerzhaften Welle von Stilllegungen“. Exporte aus dem Ölhafen Zueitina seien derzeit nicht möglich, kündigte das Unternehmen am Montag an. Grund dafür sei eine Produktionsblockade infolge politischer Unruhen. Damit drohen dem aufgrund des Ukraine-Krieges bereits angespannten globalen Energiemarkt neue Preiserhöhungen. Libyen produziert etwa 1,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag.

Dem Ölkonzern zufolge seien die Schließungen durch das Eindringen einer „Gruppe von Personen“ in die Anlagen verursacht worden. Gruppen im Osten Libyens, die gegen Ölanlagen protestieren, fordern den Rücktritt des Ministerpräsidenten in Tripolis zugunsten eines kürzlich ernannten Rivalen. Durch das Eindringen sei man am Sonntag dazu gezwungen gewesen, „die Produktion schrittweise und vollständig einzustellen“, teilte das Unternehmen mit und bezog sich dabei auf ihre Anlagen, die über den Zueitina-Terminal Rohöl exportieren. Deren Schließung werde sich auch auf die Stromerzeugung in den Kraftwerken Zueitina und Nord-Benghazi auswirken.

Demonstranten in Zueitina hatten am Sonntag in einer Videoerklärung erklärt, sie würden die Produktion so lange stoppen, bis Regierungschef Abdulhamid al-Dbeibah sein Amt niederlegt. Sie forderten außerdem die Entlassung von NOC-Chef Mustafa Sanalla.

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos in dem ölreichen nordafrikanischen Land. 2014 spaltete es sich in eine östliche und eine westliche Kriegspartei. Der Kommandeur der östlichen Bürgerkriegspartei, Chalifa Haftar, ist für viele Bürger im Westen des Landes ein rotes Tuch, seit er 2019/20 versuchte, Tripolis zu erobern und dabei Teile der Hauptstadt in Schutt und Asche legte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Politik
Politik Sie gehört zu den mächtigsten Frauen der EU: Jetzt geht sie auf Konfrontationskurs mit Trump
20.11.2025

Die Spannungen zwischen der EU und den USA erreichen einen neuen Höhepunkt. Donald Trump attackiert europäische Digitalgesetze, droht mit...

DWN
Technologie
Technologie Unser neues Magazin ist da: Deutschland digital – warum die Zukunft nicht warten kann
20.11.2025

Deutschland steht an der Schwelle zu einer digitalen Zeitenwende – doch wir zögern. Zwischen überbordender Bürokratie,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hohe Strom- und Arbeitskosten: LKW-Hersteller MAN baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU untersucht Google wegen möglicher „Herabstufung von Nachrichteninhalten“
20.11.2025

Brüssel nimmt Googles Anti-Spam-System ins Visier. Die EU vermutet, dass das Google-Ranking Nachrichtenwebseiten systematisch herabstuft...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Hilfen: EU-Kommission rechnet mit möglichen Kriegsende bis Ende 2026
20.11.2025

Die EU plant weitere 135,7 Milliarden Euro Ukraine-Hilfe. Dabei basieren die Vorschläge der EU-Kommission zur finanziellen Unterstützung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau auf Negativrekord: Beschäftigung in der Autobranche fällt auf Tief seit 2011
20.11.2025

Die Industrie steckt in einer schweren Krise: Besonders betroffen ist die Autobranche, aber auch im Maschinenbau gehen Tausende Jobs...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen Klimawandel: Deutschland gibt eine Milliarde für Tropenfonds
20.11.2025

Deutschland hat bei der UNO-Klimakonferenz in Brasilien eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutzfonds TFFF zugesagt. Wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung deutscher Arbeitsplätze: Unternehmen verlagern Zehntausende Jobs ins Ausland
20.11.2025

Niedrigere Lohn- und Energiekosten, weniger Bürokratie und attraktivere Wettbewerbsbedingungen: Deutsche Unternehmen haben in den...