Unternehmen

Deutsche Jenoptik gibt positive Prognose – und verteidigt globale Vorherrschaft am milliardenschweren Wachstumsmarkt für Laserdioden

Der deutsche Mittelstand ist oft bei der Herstellung von Nischenprodukten stark, die nur Fachleuten bekannt sind. Dazu gehören Laserdioden, die beispielsweise in 3-D-Smartphones zum Tragen kommen. Ein ganz wichtiger Akteur ist der Thüringer Hersteller Jenoptik, der gerade einen Meilenstein gesetzt hat.
03.05.2022 16:10
Aktualisiert: 03.05.2022 16:10
Lesezeit: 2 min

Eigentlich ist das 3-D-Prinzip in den Smartphones nicht neu: Schon seit etwa einem Jahrzehnt greifen die Nutzerinnen und Nutzer auf besondere Anwendungen in ihren Geräten zurück, die es ihnen ermöglichen, Bilder und Videos dreidimensional wahrzunehmen oder besondere Effekte auf ihrem Smartphone in 3-D-Qualität zu sehen. Und zwar ohne eine spezielle 3-D-Brille aufsetzen zu müssen.

Doch jetzt gibt es eine besondere Dynamik beim Verkauf dieser 3-D-Smartphones: So dürften sich von 2021 bis 2028 die Umsätze der großen internationalen Hersteller Apple, Samsung und Xiaomi mit dieser Technologie nahezu verdreifachen. Davon geht das Analysehaus „Enternity Insights“ (EI) in einer aktuellen Studie aus. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten greifen auf die Technologie zurück – und das, obwohl sie derzeit aufgrund der Pandemie und des Krieges eher verunsichert sind und jeden Cent mehrfach umdrehen.

Wichtige Bestandteile, die der Technologie zugrunde liegen, sind Laserdioden oder Halbleiterlaser, die unter anderem von deutschen Mittelständlern wie Jenoptik hergestellt werden, die zu den wichtigen Akteuren weltweit auf diesem Nischenmarkt gehören. Und wie gut die Geschäfte des Unternehmens aus Thüringen derzeit laufen, wird nicht zuletzt daran deutlich, dass der Vorstand gerade eine positive Wachstumsprognose für 2022 gegeben hat.

Gute Auftragslage bei Jenoptik

„Auf Basis der guten Auftragslage, einer gut gefüllten Projektpipeline sowie des anhaltend vielversprechenden Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften sind wir optimistisch, 2022 mit den fortgeführten Geschäftsbereichen ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent und eine weitere Verbesserung der Profitabilität zu erzielen“, sagte Stefan Traeger, der Vorstandsvorsitzende. „Damit sind wir voll auf Kurs, unsere Ziele bis zum Geschäftsjahr 2025 zu erreichen – nämlich einen Konzernumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von etwa 20 Prozent“, kommentierte der Manager.

Damit würde der Hersteller seine Entwicklung aus dem Vorjahr fortsetzen, als das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 750,7 Millionen Euro erhöhte. Die Ergebnismarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) hat 16,7 Prozent erreicht. Der Hersteller profitierte dabei insbesondere von einer Übernahme. Solch optimistische Töne sind derzeit eher selten zu hören, weil die Unternehmen aufgrund des Krieges eher angespannt sind.

Dabei ist Jenoptik nicht das einzige Unternehmen aus Deutschland, das zu den führenden Produzenten in diesem technologischen Wirtschaftssegment zählt. Das Analysehaus „Emergen Research“ (ER) zählt ebenso Osram Licht und die Trumpf GmbH dazu, die im Februar 2002 für eine Veränderung am Markt gesorgt hatte. Der deutsche Hersteller übernahm den Konkurrenten Active Fiber Systems GmbH (AFS), der unter anderem besondere Lasersysteme anbietet.

So steht der gesamte Markt für die Produktion von Laserdioden auch auf Wachstum: Die Fachleute von ER gehen davon aus, dass die Umsätze der Unternehmen zwischen 2021 und 2030 von 8,2 auf 14,6 Milliarden Dollar steigen (von 7,8 auf 13,9 Milliarden Euro). Darunter befinden sich auch drei deutsche Mittelständler, die damit wieder einmal zeigen, wie stark deutsche Firmen in globalen Nischenmärkten sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

 

 

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Selenskyj will Neuwahlen möglich machen - Ukraine könnte binnen 60 bis 90 Tagen wählen
10.12.2025

Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 fanden keine Wahlen in der Ukraine statt. Die reguläre Amtszeit des Präsidenten lief im Mai...