Deutschland

Deutschland bleibt gefragter Standort für ausländische Investoren

Die Auslandsinvestitionen in Deutschland lagen 2021 fast wieder auf Vor-Corona-Niveau. Und auch im laufenden Jahr bleibt Deutschland ein attraktiver Standort.
05.05.2022 09:25
Aktualisiert: 05.05.2022 09:25
Lesezeit: 1 min
Deutschland bleibt gefragter Standort für ausländische Investoren
Die Auslandsinvestitionen zeigen, dass Deutschland weiter ein gefragter Standort ist. (Foto: dpa) Foto: Martin Schutt

Deutschland hat den Corona-bedingten Einbruch bei ausländischen Direktinvestitionen im zweiten Pandemiejahr weitgehend wieder aufgeholt - trotz einer starken Zurückhaltung asiatischer Unternehmen. 2021 wuchs die Zahl der Investitionsprojekte um 7 Prozent, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Auswertung der bundeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervorgeht. Demnach siedelten sich insgesamt 1806 ausländische Unternehmen in Deutschland an oder haben ihre Standorte ausgebaut.

Im Jahr 2020 hatte es Corona-bedingt noch einen Einbruch von neun Prozent auf 1684 Projekte gegeben. "Das Vor-Corona-Niveau wurde noch nicht ganz wieder erreicht, aber wir sind auf dem Weg dahin", sagte GTAI-Geschäftsführer Robert Hermann.

Trotz der erhöhten politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine bleibe Deutschland ein gefragter Standort. "Es gibt eher eine positive Tendenz bei den Direktinvestitionen", sagte Hermann. Für verlässliche Prognosen für die Entwicklung im gesamten Jahr 2022 sei es rund zehn Wochen nach Kriegsausbruch zwar noch zu früh. "Allerdings tut sich eine ganze Menge in Transformationsbereichen wie Energieeffizienz, E-Mobilität, Kreislaufwirtschaft oder auch Mikroelektronik." Neue Programme wie das sogenannte Osterpaket des Bundeswirtschaftsministeriums würden zusätzliche Anreize schaffen, in Deutschland in Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu investieren.

DEUTLICH MEHR INVESTITIONEN AUS GROSSBRITANNIEN

Investor Nummer eins blieben im vergangenen Jahr die USA mit 254 neuen Projekten. Es folgt die Schweiz mit 219 Investitionen. China landet auf dem dritten Platz mit 149. "Die Projekte aus China sind gegen den Trend deutlich zurückgegangen, und zwar um zwölf Prozent", sagte Hermann. "Das ist insbesondere auf Corona und damit verbundene beschränkte Reisemöglichkeiten zurückzuführen. Potenzielle Investoren konnten mögliche Standorte kaum besuchen." Daher seien aus ganz Asien wenige Unternehmen neu nach Deutschland gekommen. Die Zahl der Projekte aus Japan habe sich fast halbiert, weshalb die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt erstmals nicht mehr in den Top 10 zu finden sei.

Die Neuansiedlungen aus Großbritannien schnellten hingegen um mehr als ein Drittel auf 140 nach oben. "Hier dürfte nach wie vor der Brexit für die Entscheidung der Unternehmen, nach Deutschland zu expandieren, eine wichtige Rolle spielen", sagte Hermann. Wer in Deutschland aktiv ist, hat Zugang zum gesamten EU-Binnenmarkt.

Mit etwa einem Drittel kamen die meisten Investitionsprojekte aus den Branchen Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) und Unternehmensdienstleistungen. Deutlich zugelegt haben auch die Projekte aus der Konsumgüter-Branche, inklusive Getränke und Nahrungsmittel mit einem Plus von 30 Prozent. Der Kfz-Bereich meldet sogar einen Zuwachs von 57 Prozent. Zurückgegangen ist hingegen Zahl der Investoren aus dem Maschinenbau und der Chemie-Branche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.

DWN
Politik
Politik Moskau: Lösung des Ukraine-Kriegs kommt voran
29.12.2025

Greifbare Ergebnisse hat das Treffen zwischen Trump und Selenskyj nicht gebracht. Der echte Verhandlungsprozess sei von anderen angestoßen...

DWN
Politik
Politik Teure Mieten, hohe Steuern, weniger Kinder: Auswanderungen aus Deutschland weiterhin auf hohem Niveau
29.12.2025

Nach wie vor wandern sehr viele Menschen aus Deutschland aus, gleichzeitig bekommen Deutsche immer weniger Kinder: Eine fatale Entwicklung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strategische Aktienauswahl: Diese 4 Kriterien führen zu langfristigem Anlageerfolg
29.12.2025

Die richtige Aktienauswahl entscheidet langfristig über Erfolg oder Misserfolg an den Märkten. Doch welche grundlegenden Kriterien sind...

DWN
Technologie
Technologie MAN Engines modernisiert V12-Gasmotor: Technische Anpassung an globale Emissionsregeln
29.12.2025

Bewährte industrielle Antriebssysteme stehen angesichts globaler Emissionsvorgaben unter wachsendem Anpassungsdruck. Wie MAN Engines...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Ukraine-Wiederaufbau: Diese Unternehmen warten auf ein Ende des Krieges
28.12.2025

Die Märkte reagieren überraschend empfindlich auf jede Erwartung eines Waffenstillstands und verschieben Kapital von Rüstungswerten hin...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wie die wirtschaftliche Neuordnung gelingt
28.12.2025

Deutschland steht vor einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuordnung, in der Investitionen und geopolitische Risiken zugleich bewältigt...