Technologie

Wasserstoff statt Kohle: Salzgitter AG will klimafreundlichen Stahl produzieren

Deutschlands zweitgrößtes Hüttenwerk, die börsennotierte Salzgitter AG, plant ein besonderes Projekt.
31.05.2022 11:33
Aktualisiert: 31.05.2022 11:33
Lesezeit: 1 min

Stahl durch Wasserstoff: Deutschlands zweitgrößtes Hüttenwerk, die börsennotierte Salzgitter AG, will Stahl mit grünem Wasserstoff statt wie bisher mit Kohle herstellen. Das Unternehmen hat dafür vor fünf Jahren die Weichen gestellt. Jetzt starten die ersten Versuche, Wasserstoff durch Elektrolyse und Strom aus Windkraft zu erzeugen.

Das Projekt „Windwasserstoff Salzgitter SALCOS" zielt darauf ab, durch den Einsatz von Wasserstoff die direkten Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) bei der Stahlherstellung zu verringern. Und damit den bislang für die Verhüttung von Eisenerzen erforderlichen Kohlenstoff zu ersetzen.

Dazu hat die "Avacon Natur GmbH", eine hundertprozentige Tochter des Energieversorgers Avacon AG (Sitz: Helmstedt bei Braunschweig), auf dem Gelände des Salzgitter-Konzerns sieben Windkraftanlagen mit einer Leistung von 30 Megawatt errichtet, drei von ihnen befinden sich auf dem Areal des Hüttenwerks. Der Industriegaslieferant Linde sichert die kontinuierliche Versorgung des Wasserstoffbedarfs ab.

Die drei Projektpartner wollen ein Know-how für eine klimafreundliche Wasserstofferzeugung aufbauen sowie Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von Wasserstoff und dessen Einbindung in ein integriertes Hüttenwerk mit seinen komplexen Produktionsprozessen sammeln. Mit der Absicht, die klimaschonende Technologie weiterzuentwickeln, um sie später auf einer breiten Ebene in der Produktion einsetzen zu können. Schon heute wird in der Stahlherstellung bei Glühprozessen Wasserstoff verwendet, den Linde anliefert.

Die Kosten für das gesamte Projekt - Aufbau der Windkrafträder und der Wasserstoffanlagen inklusive der benötigten Infrastruktur - belaufen sich auf rund 50 Mio. Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...