Politik
Anzeige

Dramatischer Geburtenrückgang in Deutschland und weltweit

In Deutschland und vielen anderen Staaten der Welt sind die Geburtenzahlen dieses Jahr stark eingebrochen. Was steckt dahinter?
Autor
29.07.2022 09:00
Lesezeit: 2 min
Dramatischer Geburtenrückgang in Deutschland und weltweit
Im Januar, Februar und März verzeichnete Deutschland einen starken Einbruch der Geburtenzahlen. (Grafik: DWN)

--- UPDATE 30. Juli ---

Wie das Statistische Bundesamt meldet, hat sich der Geburtenrückgang in Deutschland aus dem ersten Quartal auch im April fortgesetzt. Die Behörde meldet:

"Von Januar bis April 2022 kamen nach vorläufigen Ergebnissen rund 222 000 Kinder zur Welt. Anders als im Vergleichszeitraum des Jahres 2021 nahmen die Geburtenzahlen Anfang 2022 ab. Zuletzt wurde eine ähnliche Geburtenzahl im Jahr 2014 (223 240) nachgewiesen.

Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 betrug in Deutschland der Rückgang 10,8 %. In Westdeutschland nahm die Geburtenzahl um 10,0 % ab, in Ostdeutschland einschließlich Berlin um knapp 14,6 % (ohne Berlin 14,0 %).

Überdurchschnittlich stark hat bisher die Zahl der Geburten der zweiten Kinder (-12,8 %) abgenommen; bei den Geburten der ersten Kinder betrug der Rückgang 10,2 % und bei den dritten und weiteren Kindern 8,3 %.

Bei Müttern mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm die Geburtenzahl mit -11,6 % stärker ab, als bei den Müttern ohne deutsche Staatsangehörigkeit (-8,4 %)."

--- ENDE UPDATE ---

Die neuesten verfügbaren Daten des Deutschen Statistischen Bundesamtes weisen für das erste Quartal einen dramatischen Trend aus. Einen vergleichbaren Geburtenrückgang gab es in Deutschland zuletzt Anfang des Jahres 2015. Auch in anderen Staaten der Welt zeigt sich dieses Jahr ein ungewöhnlich starker Rückgang der Geburten, zum Teil noch deutlich stärker als hierzulande.

Zusammenhang mit Schocks der letzten Jahre?

Trotz der dramatischen Zahlen aus Deutschland und einigen anderen Ländern ist 2022 wohl kein Ausnahmejahr, sondern nur die beschleunigte Fortsetzung einer Entwicklung, die bereits seit vielen Jahren und Jahrzehnten zu beobachten ist, dass nämlich Frauen weltweit immer später und immer weniger Kinder bekommen.

„Überall auf der Welt bringen Schocks, vor allem finanzielle Schocks, die Menschen dazu, innezuhalten und zu entscheiden, dass es vielleicht gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, um ein Kind zu bekommen“, so die Expertin für Weltbevölkerung Stephanie Hegarty. Dies habe man zum Beispiel nach der Großen Finanzkrise 2008 gesehen. Kann man also auch die Corona-Pandemie verantwortlich machen?


DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dollarschwäche setzt europäische Konzerne massiv unter Druck – Die Krise kommt!
01.05.2025

Dollarschwäche trifft Europas Konzerne: Umsätze schrumpfen, Risiken steigen – droht eine neue Ertragskrise?

DWN
Politik
Politik Neue Biomüll-Verordnung ab Mai: Bis zu 2.500 Euro Strafe bei falscher Mülltrennung
30.04.2025

Ökologische Pflicht zur Mülltrennung: Ab dem 1. Mai 2025 tritt die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Deutschland in Kraft. Dann...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Tech-Giganten blasen zum Angriff: Neue Funktionen und digitale Machtverschiebung im Frühjahr 2025
30.04.2025

Die digitale Elite schläft nicht – sie beschleunigt. Im Frühjahr 2025 liefern die großen US-Tech-Konzerne ein beispielloses Arsenal an...

DWN
Politik
Politik Rohstoffdeal Ukraine steht kurz bevor: USA sichern sich Zugriff auf ukrainische Ressourcen
30.04.2025

Ein Durchbruch im Schatten des Krieges: Nach zähen Verhandlungen stehen die USA und die Ukraine offenbar kurz davor, ein weitreichendes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Fall Pirelli: Beginn einer europäischen Gegenoffensive gegen Chinas Wirtschaftsmacht?
30.04.2025

Der Entzug chinesischer Kontrolle bei Pirelli markiert einen Wendepunkt: Europa ringt um Souveränität – zwischen amerikanischem Druck...

DWN
Politik
Politik Wie Trump den grünen Wandel ausbremst – Chronik eines klimapolitischen Rückschritts
30.04.2025

Während Europa sich zunehmend in grüne Bürokratie verstrickt und Milliarden für Klima-Versprechen mobilisiert, marschiert der ehemalige...

DWN
Panorama
Panorama Inflationsrate sinkt auf 2,1 Prozent – Lebensmittelpreise steigen aber weiter
30.04.2025

Die Inflation in Deutschland geht leicht zurück – doch die Entlastung kommt nicht überall an. Während Energie günstiger wird, ziehen...

DWN
Technologie
Technologie Im Moment gewinnen wir gegen die künstliche Intelligenz – noch
30.04.2025

Im Wettrennen zwischen Mensch und Maschine scheint die Entscheidung längst gefallen: Algorithmen rechnen schneller, analysieren...