Finanzen

Facebook verzeichnet ersten Umsatzrückgang seit Börsengang

Der Umsatz von Facebook-Eigner Meta lag sogar deutlich unter den Erwartungen von Analysten. Der Konzern leidet wie Google und auch Microsoft unter dem starken Dollar.
28.07.2022 08:17
Aktualisiert: 28.07.2022 08:17
Lesezeit: 2 min

Der Facebook-Eigner Meta hat die rückläufigen Werbebudgets rund um den Globus zu spüren bekommen und den ersten Umsatzrückgang seit seinem Börsengang 2012 kassiert. Im zweiten Quartal fielen die Erlöse leicht um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte Internet-Netzwerk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit lag der Umsatz noch unter den Erwartungen von Analysten, die nach den Problemen von Snap und Twitter bereits ein schwaches Quartal prognostiziert hatten. Die Aktie fiel nachbörslich rund fünf Prozent. Das hing auch mit dem verhaltenen Ausblick zusammen.

Der Konzern aus Palo Alto leidet wie Google und auch Microsoft unter dem starken Dollar und der weltweiten Wirtschaftsabkühlung. Allerdings schlug sich der Onlinewerbe-Branchenprimus Google im abgelaufenen Quartal besser als erwartet, was auch der Nummer zwei Meta zusetzen dürfte. Der von Mark Zuckerberg gegründete und geführte Konzern, zu dem Dienste wie Facebook, WhatsApp und Instagram gehören, ist auch für das laufende Quartal skeptisch und lässt bei seinen Umsatzerwartungen eine große Spanne von 26 bis 28,5 Milliarden Dollar. Damit ist ein erneuter Rückgang eingepreist. Im dritten Quartal 2021 erwirtschaftete Meta knapp 28,3 Milliarden Dollar.

Meta machen neben der scharfen Konkurrenz durch TikTok die Datenschutz-Regeln von Apple zu schaffen. Das neue Betriebssystem für Apples iPhone erschwert die Personalisierung von Anzeigen, wodurch sie als weniger wirksam gelten und weswegen Werbetreibende weniger zahlen. Die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer legte allerdings zu Ende Juni um drei Prozent auf 1,97 Milliarden zu, was bedeutet das nahezu jeder vierte Mensch auf der Welt den Meta-Dienst nutzt.

Der Gewinn von Meta brach von April bis Juni um 36 Prozent auf 6,69 Milliarden Dollar ein. Das hängt auch mit den höheren Kosten zusammen. Meta zählt aktuell mit rund 83.500 Mitarbeitern etwa ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Nun will Meta die Kosten stärker im Blick haben und bestätigte erneut, bei Neueinstellungen restriktiver vorzugehen und bei Investitionen vorsichtiger zu sein. Insgesamt will das Unternehmen nun firmenweit in diesem Jahr 85 bis 88 Milliarden Dollar ausgeben statt 87 bis 92 Milliarden. Über die Ausgaben wacht künftig die bisherige Vize-Finanzchefin Susan Li. Der langjährige Finanzchef David Wehner übernimmt die neu geschaffene Rolle des Strategiechefs.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biotech-Unternehmen wandern aus: Europa verliert 13 Mrd. Euro an die USA
25.11.2025

Europas Biotech-Branche steht an einem Wendepunkt, weil zentrale Finanzierungsquellen immer seltener im eigenen Markt zu finden sind....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
25.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Experten warnen vor wachsenden Risiken am Markt
25.11.2025

Die Finanzmärkte stehen unter spürbarer Spannung, während Anleger die Dynamik rund um künstliche Intelligenz bewerten. Doch weist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
25.11.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle, während Exporte sinken und Verbraucher sparen. Ökonomen hoffen zwar auf eine...