Wirtschaft

OPEC+ beschließt nur minimale Produktionserhöhung

Das Ölkartell OPEC+ will seine Produktion im Herbst nur geringfügig erhöhen.
03.08.2022 15:44
Aktualisiert: 03.08.2022 15:44
Lesezeit: 1 min

Der Ölproduzentenverbund OPEC+ wird seine Fördermengen im Herbst vorerst nur geringfügig steigern. Nach den größeren Erhöhungen der vergangenen Monate werde das gemeinsamen Tagesproduktionsziel im September um weitere 100 000 Barrel (159 Liter) ausgeweitet, teilte die von Saudi-Arabien und Russland dominierte Allianz nach einer Onlinesitzung am Mittwoch mit. Die Allianz verfüge nur über «extrem limitierte Kapazitätsüberschüsse» und müsse diese deshalb äußerst vorsichtig nutzen, argumentierte die OPEC+ in einer Mitteilung.

In ihren vorangegangenen Monatssitzungen hatten die rund 20 Staaten des Kartells beschlossen, die starken Förderkürzungen, die während der Corona-Pandemie umgesetzt worden waren, schrittweise bis Ende August zurückzunehmen. Allerdings produzierte die OPEC+ zuletzt deutlich weniger als vereinbart. Im Juni lag das Defizit laut Internationaler Energie-Agentur bei rund 2,8 Millionen Barrel pro Tag.

Saudi-Arabien kam bei der jüngsten Entscheidung der OPEC+ eine heikle Rolle zu: Einerseits setzt Riad auf die Zusammenarbeit mit Moskau. Russland kann vor dem Hintergrund seines Krieges in der Ukraine seine Produktion nicht erhöhen, profitiert jedoch von den hohen Preisen. Andererseits ist der Golfstaat ein Verbündeter der Vereinigten Staaten. US-Präsident Joe Biden hatte dort unlängst eine Ausweitung der Produktion ins Spiel gebracht hat, um die Preise zu drücken.

Die OPEC+ sieht sich mit erheblichen Ungewissheiten konfrontiert. Fraglich ist vor allem, wie stark sich die erwartete Abschwächung der Weltwirtschaft auf die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel auswirkt. Für Rohölpreise begann Anfang Juni ein Abwärtstrend, und auch die Spritpreise in Deutschland gehen seit Wochen zurück. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie im Fokus: Googles TPU-Pläne verschärfen den KI-Wettbewerb
28.11.2025

Der Wettbewerb um die leistungsfähigsten KI-Chips gewinnt rasant an Dynamik, da große Technologiekonzerne ihre Strategien neu ausrichten...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up Etalytics: KI als digitaler Dirigent für die Industrieenergie
28.11.2025

In Deutschlands Fabriken verpuffen gewaltige Mengen Energie. Mit einer eigenen KI, die das System kontrolliert, gelingen Etalytics...

DWN
Finanzen
Finanzen Bullenmarkt im Blick: Steht der globale Aufwärtstrend vor einer Wende?
28.11.2025

Die globalen Aktienmärkte erleben nach Jahren starken Wachstums wieder mehr Unsicherheit und kritischere Kursbewegungen. Doch woran lässt...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Etat für 2026: Bundestag stemmt Rekordhaushalt
28.11.2025

Der Bundestag hat den Haushalt für 2026 verabschiedet – mit Schulden auf einem Niveau, das zuletzt nur während der Corona-Pandemie...

DWN
Politik
Politik Zu wenige Fachkräfte, zu viele Arbeitslose: Deutschlands paradoxer Arbeitsmarkt
28.11.2025

Deutschland steuert auf fast drei Millionen Arbeitslose zu, doch das eigentliche Problem liegt laut Bundesagentur-Chefin Andrea Nahles...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bleibt im November bei 2,3 Prozent stabil
28.11.2025

Auch im November hat sich die Teuerungsrate in Deutschland kaum bewegt: Die Verbraucherpreise lagen wie schon im Vormonat um 2,3 Prozent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Koalition erzielt Kompromisse bei Rente, Autos und Wohnungsbau
28.11.2025

Nach langen Verhandlungen haben CDU, CSU und SPD in zentralen Streitfragen Einigungen erzielt. Die Koalitionsspitzen verständigten sich...

DWN
Politik
Politik Zeitnot, Lücken, Belastung: Schulleitungen schlagen Alarm
28.11.2025

Deutschlands Schulleiterinnen und Schulleiter stehen nach wie vor unter hohem Druck: Laut einer Umfrage der Bildungsgewerkschaft VBE sind...