Deutschland

Rüstung boomt: Rheinmetall meldet Rekordgewinn

Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn eingefahren. Dennoch ist der Aktienkurs am Freitag eingebrochen.
05.08.2022 14:47
Lesezeit: 1 min
Rüstung boomt: Rheinmetall meldet Rekordgewinn
Rheinmetall-Chef Armin Papperger und ein "Infanterist der Zukunft" stehen vor einem Kampfpanzer. Das Rüstungsgeschäft boomt. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn eingefahren. Bei einem Umsatzplus um 3,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro legte der operative Gewinn um acht Prozent auf 206 Millionen Euro zu, wie der Düsseldorfer Konzern am Freitag mitteilte. Netto schnellte das Ergebnis auf 134 (Vorjahr: 31) Millionen Euro.

"Rheinmetall bleibt auf Wachstumskurs", betonte Firmenchef Armin Papperger. "Wir verzeichnen steigende Auftragseingänge – auch in unserem zivilen Geschäft." Das stimme ihn zuversichtlich für den weiteren Verlauf. "Und angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage werden wir in den kommenden Monaten und Jahren mit unseren Produkten in vielen Ländern zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit beitragen."

Im Februar hatte Bundeskanzler Olaf Scholz als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine einen massiven Ausbau der Bundeswehr mit zusätzlichen Ausgaben von 100 Milliarden Euro angekündigt.

Wegen der schwächelnden Autozulieferung hatte Rheinmetall-Chef Papperger sein Umsatzziel zuletzt bereits eingeschränkt und erwartet nun noch ein Plus von rund 15 Prozent, was am unteren Ende der Prognosespanne von 15 bis 20 Prozent liegt. Die Gewinnprognose behielt er bei und peilt damit unverändert eine Verbesserung des operativen Ergebnisses an und eine operative Ergebnisrendite von über 11 Prozent.

Die mit der Corona-Pandemie 2020 ausgebrochene Knappheit an Halbleitern belastet die Autobranche weltweit. Papperger rechnet frühestens im kommenden Jahr mit einer Entspannung.

Im Gesamtjahr 2021 hatte Rheinmetall bei einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro das operative Ergebnis bereits um die Hälfte auf 608 Millionen Euro gesteigert. Dabei nahm das Rüstungsgeschäft den Löwenanteil ein.

--- UPDATE 12.12 Uhr ---

Trotz eines Rekordgewinns im ersten Halbjahr kommen Rheinmetall-Aktien unter die Räder. Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers verlieren im MDax rund 7 Prozent. Für den Ausverkauf sorgt laut Händlern, dass das Unternehmen seine Jahresprognose für den Auftragseingang im Rüstungsbereich zurückgeschraubt hat.

Einer Präsentation zu den Halbjahreszahlen zufolge erwartet Rheinmetall nun Aufträge im Volumen von 10 bis 12 Milliarden Euro nach zuvor 13 bis 15 Milliarden Euro. In der vergangenen Woche hatte Rheinmetall wegen der schwächelnden Autozulieferung bereits sein Umsatzziel eingedampft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie und Microsoft-Aktie: Anthropic-Deal stärkt Position bei künstlicher Intelligenz
20.11.2025

Microsoft und Nvidia setzen mit Milliardeninvestitionen auf das KI-Start-up Anthropic. Die US-Giganten stärken damit ihre Position im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt-Trend: Fähigkeiten statt Abschlüsse - Zeugnisse verlieren an Bedeutung
20.11.2025

Immer mehr Firmen rücken bei der Personalsuche von klassischen Lebensläufen und Abschlüssen ab: Laut einer Stepstone-Befragung wollen 77...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Sicht? USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine – Kritik von der EU
20.11.2025

Ein angeblicher 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine sorgt für Aufsehen. Kiew sieht sich unter Druck. In der EU regt sich...

DWN
Politik
Politik Trump erhält freie Hand: USA bereiten massive Strafzölle und Sanktionen gegen Russlands Handelspartner vor
20.11.2025

Präsident Donald Trump unterstützt ein Gesetz, das weltweite Schockwellen auslösen könnte: Die USA wollen Staaten bestrafen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen nach Nvidia-Zahlen im Aufwind: Wie Anleger jetzt von KI-Investitionen profitieren
20.11.2025

Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag zum Start mit Zuschlägen. Nachdem die Nvidia-Quartalszahlen deutlich besser als erwartet...

DWN
Immobilien
Immobilien Baukosten: Bund will Bauen günstiger und schneller machen
20.11.2025

Weniger Vorschriften, mehr Wohnraum: Der Gebäudetyp E soll das Bauen nicht nur günstiger, sondern auch flexibler für Bauherren machen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen MAN Truck & Bus: LKW-Hersteller baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...