Technologie

Roboterfische fressen Mikroplastik auf

Chinesische Wissenschaftler an der Universität Sichuan haben einen Roboterfisch entwickelt, der Mikroplastik auffressen soll.
01.09.2022 12:49
Lesezeit: 1 min

Klein aber vielversprechend: Wissenschaftler an der chinesischen Universität Sichuan haben rund 1,3 Zentimeter lange Roboter entwickelt, die imstande sein sollen, winzige Plastikteile, sogenanntes Mikroplastik, aufzusaugen, das im Wasser schwimmt. Dabei legen sie in weniger als vier Sekunden bis zu zehn Zentimeter zurück.

Mikroplastik ist in den Weltmeeren ein großes Problem für die Tier- und Pflanzenwelt. Denn es kann von im Wasser lebenden Organismen aufgenommen oder gefressen werden und dabei große Schäden verursachen.

Mittlerweile ist es so schlimm geworden, dass Mikroplastik nicht nur in den Tiefen der Ozeane, sondern auch auf den Gipfeln der Berge gefunden wird.

Roboterfische treiben selbständig in den Gewässern

Die jetzt von den Forschern der Universität Sichuan entwickelten Roboterfische treiben selbständig in den Gewässern und suchen nach schwimmendem Plastik, indem sie sich mit Farbstoffen, Antibiotika und Schwermetallen im Plastik verbinden. Sie selbst bestehen aus einem sehr widerstandsfähigen Perlmutt-Material, das sich normalerweise im Innern von Muscheln befindet.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Fische in schwer zugänglichen Gebieten sowie stark befahrenen Schifffahrtsstraßen gut funktionieren könnten. Außerdem seien die Fische selbstheilend, das heißt, sie reparieren sich selbst, wenn sie beschädigt werden.

Allerdings meint Yuyan Wang, eine der Hauptverantwortlichen der Forschergruppe, dass noch weitere Studien notwendig seien, um eine endgültige Aussage über die Tauglichkeit der Mini-Roboter in der realen Welt tätigen zu können.

Das Plastik-Plage

Das größte Problem mit Plastik ist, dass es größtenteils weder biologisch abbaubar ist, noch wie etwa Papier verrottet. Und: Es werden jedes Jahr rund 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon gelangen mehr als acht Millionen Tonnen in die Weltmeere.

Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 die Menge an Plastik im Meer ebenso viel wiegen wird, wie die Menge an Fischen.

Alle Tiere, ob sie nun im Wasser oder auf dem Land leben, können von Plastik verletzt werden. So können unter anderem Vögel, Fische und Schalentiere, Plastik mit Nahrung verwechseln, wenn es in kleinere Stücke verfallen ist. Eine von drei Meeresschildkröten und etwa 90 Prozent der Seevögel haben bereits Plastik gefressen. Rund 100.000 Tiere im Meer werden jährlich durch Plastik getötet. (ps)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Ukraine-Wiederaufbau: Diese Unternehmen warten auf ein Ende des Krieges
28.12.2025

Die Märkte reagieren überraschend empfindlich auf jede Erwartung eines Waffenstillstands und verschieben Kapital von Rüstungswerten hin...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wie die wirtschaftliche Neuordnung gelingt
28.12.2025

Deutschland steht vor einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuordnung, in der Investitionen und geopolitische Risiken zugleich bewältigt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teamführung 2026: Was Führungskräfte jetzt wirklich brauchen
28.12.2025

Viele Führungskräfte starten 2026 mit neuen Vorsätzen – doch der Alltag frisst schnell jede Veränderung. Welche Self- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Über den Wolken: Sky City 1000 – eine Zukunftsvision gegen Wohnraummangel
28.12.2025

Die japanische Hauptstadt Tokio wächst – schneller als die Stadt es verkraftet. Allein 2024 kamen zehntausende Menschen hinzu, im...

DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...