Wirtschaft
Anzeige

Die neue Armut: Lebensmittel-Tafeln verzeichnen Ansturm

In Deutschland – und nicht nur dort – breiten sich prekäre Lebensverhältnisse aus. Immer mehr Menschen brauchen die Hilfe der Tafeln, um über den Monat zu kommen.
19.09.2022 14:00
Lesezeit: 2 min
Die neue Armut: Lebensmittel-Tafeln verzeichnen Ansturm
Angesichts steigender Lebensmittelpreise, höherer Energiekosten und des Ukraine-Kriegs stehen Tafeln bundesweit immer mehr unter Druck. (Foto: dpa) Foto: Christophe Gateau

So viele Deutsche wie nie zuvor suchen bei Lebensmittel-Tafeln nach Unterstützung. Einer im Juli veröffentlichten Umfrage unter den 962 Tafeln im Land zufolge ist die Zahl der Bedürftigen seit Jahresbeginn um etwa 50 Prozent gestiegen. Der Dachverband „Tafel Deutschland“ spricht davon, dass damit nun „deutlich über zwei Millionen armutsbetroffene Menschen“ Hilfe bei der Organisation suchen – und damit „so viele wie nie zuvor.“

Eine neue Armut?

Nun könnte man den starken Zulauf im ersten Halbjahr auf die Flucht hunderttausender Ukrainer nach Deutschland zurückführen. Aktuellen Zahlen zufolge sollen sich etwa 900.000 von ihnen derzeit in Deutschland vor der Invasion der russischen Armee in Sicherheit gebracht haben. Viele ukrainische Flüchtlinge – meist Frauen mit ihren Kindern – haben tatsächlich Hilfe der Tafeln in Anspruch genommen, wie der Verband mitteilte. Darüber hinaus zählten aber auch viele „Arbeitslose, Geringverdiener und Rentner“ zu den neuen Kunden.

Lage spitzt sich europaweit zu

Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise sind kein deutsches Phänomen, sondern bringen Bürger aller europäischen Länder zunehmend in Bedrängnis.

Angesichts der explodierenden Energiekosten warnen etwa Versorger in Großbritannien mit drastischen Worten vor schwerwiegenden Folgen. „Trotz der angekündigten Unterstützung der Regierung stehen wir vor einem dramatischen und katastrophalen Winter für unsere Kunden“, sagte Philippe Commaret vom Energieunternehmen EDF dem Sender BBC Radio 4. „Tatsächlich könnte im Januar die Hälfte der britischen Haushalte in Energiearmut leben.“

Und was dann?


DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...