Technologie

Schutzplatte gegen Elektro-Smog baut Stress ab

Durch die weltweite Verbreitung der Mobilfunktechnologie sind wir ständig umgeben von elektromagnetischer Strahlung. Ihre gesundheitlichen Auswirkungen sind umstritten. Der Ökohaus-Pionier Bau-Fritz wollte nicht warten, bis die Wissenschaftler zu einem Konsens kommen.
25.10.2013 22:50
Lesezeit: 1 min

Die Telekommunikationsbranche kann in den letzten Jahren auf atemberaubende Wachstumsraten verweisen. Mittlerweile sind Handys, Smartphones, Funkmasten und W-LAN-Router gerade in städtischen Gebieten an jeder Ecke zu finden. Bei dieser Wachstumsgeschichte wurden allerdings die gesundheitlichen Risiken durch elektromagnetische Strahlung außer Acht gelassen. Die Wissenschaft ist gespalten bei der Frage, ob Elektrosmog gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen hat oder nicht. Das Ökohaus-Unternehmen Bau-Fritz wollte einen Konsens der verschiedenen Lager nicht abwarten und entwickelte nun eine Schutzplatte, die ein Haus zu 99 Prozent vor elektromagnetischer Strahlung abschirmt.

Neueste Erkenntnisse vermuten einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Mobilfunkgeräten und dem Anstieg von Fällen des Burn-Out-Syndroms (BOS). Dies geht auf Untersuchungen der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. zurück. Dabei stellen die Autoren Ulrich Warnke und Peter Hensinger Zusammenhänge zwischen der Einwirkung von Mobilfunkstrahlung auf Zellen und den Symptomen des BOS dar.

Beim Burn-Out-Syndrom handelt es sich um eine psychosomatische Stresserkrankung. Frühe Symptome können Kopfschmerzen, Nervosität und Konzentrationsschwäche sein. Die Erkrankung selbst kennzeichnet sich dann vor allem durch Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit aus. Statistiken des BKK-Bundesverbandes zufolge sind die krankheitsbedingten Arbeitsausfälle aufgrund von BOS von 2004 bis 2011 um das 18-fache angestiegen.

Die Autoren gehen in ihrem Forschungsbericht darauf ein, wie sich das BOS durch Veränderungen der Zustände der Zellen ergibt: „Exogener Stress führt zu oxidativem Zellstress, einer übermäßigen Entstehung von Freien Sauerstoff-Radikalen, Stickstoff-Radikalen und Folgeprodukten (ROS/RNS). Dadurch entstehen mitochondriale Stoffwechselstörungen, die zu einem Mangel an ATP (Adenosintriphosphat) und in der Folge zur verminderten Leistungsfähigkeit der Zellen führen. ATP-Mangel ist ein wesentlicher Faktor beim BOS als auch beim Chronic Fatigue Syndrom (CFS).“

Um Hausbesitzer vor Elektrosmog zu schützen, entwickelte das Unternehmen Bau-Fritz die Schutzplatte „Xund-E“. „Wenn man sich im Freien schon nicht gegen belastende Strahlungen schützen kann, dann sollte man sich wenigstens Zuhause sicher aufgehoben fühlen“, so die Geschäftsführerin des Holzhausherstellers Dagmar Fritz-Kramer.

Dabei handelt es sich um eine Platte aus Naturgips mit einer dünnen Kohlenstoffauflage. Sie kann an Wänden und Dächern angebracht werden und reduziert von außen kommende hochfrequente Strahlungen und niederfrequente elektrische Wechselfelder innerhalb des Hauses um bis zu 99 Prozent. Das verbleibende 1 Prozent Reststrahlung reicht dabei aus, um mit dem Mobiltelefon von zuhause aus zu telefonieren.

„Die bessere Lösung wäre natürlich, auf W-LAN im eigenen Haus zu verzichten und hier nicht gepulste Schnurlos-Haustelefone mit ECO-Mode zu benutzen (oder das kabelgebundene Telefon). Dies würde den selbst produzierten Elektrosmog stark reduzieren!“, so die Experten des Ökohaus-Pioniers Bau-Fritz.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....