Finanzen

Spanien: Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal stärker als zuvor

Spaniens Wirtschaft befindet sich weiter auf dem Weg nach unten. Zwar versichert Wirtschaftsminister de Guindos, dass die Spanien sparen wollen. Der konkrete Beweis steht indes noch aus. Außerdem werden erste Zweifel laut, dass der EFSF die notwendigen 100 Milliarden Euro für Spanien nicht rechtzeitig auftreiben könnte.
01.07.2012 23:51
Lesezeit: 1 min

[caption id="attachment_2944" align="alignleft" width="300" caption="Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos erwartet im zweiten Quartal einen noch stärkeren Rückgang des Wirtschaftswachstums. (Foto: WEF)"]Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos erwartet im zweiten Quartal einen noch stärkeren Rückgang des Wirtschaftswachstums. (Foto: WEF)[/caption]

Spaniens Wirtschaft ist im zweiten Quartal noch stärker geschrumpft als im ersten Quartal dieses Jahres. Wirtschaftsminister Luis de Guindos - früher Chef von Lehman Brothers in Spanien - sagte am Sonntag in Navacerrada, er rechne damit, dass der Rückgang des Wachstums "leicht" höher sein werde. De Guindos versuchte jedoch, die Lage als nicht besonders dramatisch darzustellen. Der Rückgang sei "nicht sehr signifikant". Zugleich lobte de Guindos den EU-Gipfel, weil dieser eine "Botschaft der Solidarität" ausgesendet habe. Spanien fühle sich dem Sparen verpflichtet, und werde zeigen, dass seine öffentlichen Finanzen "nachhaltig" seien.

Genau daran zweifeln Beobachter indessen: Spanien hat zwar einige ambitionierte Sparprogramme verkündet, hat aber dennoch in Brüssel erreicht, dass das Erreichen des Defizitziels um ein Jahr verschoben werden darf. Die Spanier gelten als die eigentlichen Sieger des EU-Gipfels: Denn es ist ihnen auf politischer Ebene gelungen, eine Bankenrettung über den EFSF zu erreichen.

Praktisch wird sich indes erst erweisen müssen, ob die Rettung auch tatsächlich gelingt. Denn de EFSF muss, um die vermutlich notwendigen 100 Milliarden Euro für Spanien aufzutreiben, erst wieder frisches Geld einsammeln. In den vergangenen sechs Monaten war es dem EFSF gelungen, gerade mal etwas mehr als 100 Milliarden Euro einzusammeln. Analysten zweifeln, dass es in einem wesentlich schwierigeren Marktumfeld möglich sein wird, diesen Betrag innerhalb weniger Wochen aufzutreiben. Dies ist jedoch notwendig, um einen Banken-Crash in Madrid zu verhindern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...