Politik

Athen: Polizei stürmt besetzten TV-Sender

Der staatliche TV-Sender ERT war von der griechischen Regierung im Juni abgeschaltet worden. Doch die Journalisten hatten den Sender fünf Monate lang besetzt und weiter gesendet. Jetzt hat die Polizei die Besetzung gewaltsam beendet.
07.11.2013 15:03
Lesezeit: 1 min

Eine Spezialeinheit der Athener Polizei stürmte am frühen Donnerstagmorgen das Hauptquartier des abgeschalteten staatlichen TV-Senders ERT. Frühere Angestellte von ERT hatten trotz Schließung weiter aus dem Gebäude gesendet. Die Besetzung des Senders ist beendet.

Die Polizei hatte die TV-Journalisten zunächst aufgefordert, das Firmengelände in der Athener Vorstadt zu verlassen, berichtet Kathimerini. Daraufhin versammelten sich hunderte Demonstranten außerhalb des Gebäudes.

Auf der Facebook-Seite von ERT hatte es geheißen: „Der Kampf für Demokratie und soziale Gerechtigkeit, den die ERT-Angestellten seit mehr als vier Monaten kämpfen, hat einen kritischen Moment erreicht.“ Es sei Zeit zu handeln.

Später stürmte die Polizei das Gebäude und beendete die monatelange Besetzung. Im Juni hatte die Regierung den staatlichen Sender vom Netz genommen und 2.600 Angestellte entlassen. Sie muss im Staatssektor Jobs abbauen, um die Sparziele der Troika zu erreichen. Erst diese Woche hatten wütende Griechen die Troika-Gesandten mit Münzen beworfen (hier).

Am Donnerstag brachen kleinere Rangeleien zwischen ERT-Sympathisanten und der Polizei aus, die das Gebiet um das ERT-Gebäude abgesperrt hatte. Die Polizei setze Tränengas ein und nahm vier Demonstranten vorübergehend fest, zitiert Reuters die Polizei.

Nachdem die Polizei das Gebäude geräumt hatte, sagte die frühere ERT-Journalistin Adrianna Bili: „So funktioniert der Faschismus, hinterlistig und in der Dunkelheit.“ Die Regierung sagte, der Polizeieinsatz stelle Recht und Ordnung wieder her. ERT sei „illegal besetzt“ worden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...