Finanzen

Italiens Versicherungen mit 310 Milliarden Euro in Risiko-Papieren

Die Euro-Krise bedroht die nationalen Versicherer Italiens. Sie halten Staatsanleihen und Anleihen von Banken in Milliardenhöhe. Die Folgen von Verlusten wären verheerend für die italienischen Versicherten.
04.07.2012 02:17
Lesezeit: 1 min

Mario Monti tat gut daran, beim EU-Gipfel auf neue Ansätze bei der Geldvergabe durch den ESM zu beharren. Nicht nur Italiens Premier fürchtet eine Ansteckung vor allem mit Blick auf die Investoren, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ganz genau beobachten. Besonders die italienischen Versicherer bangen um die Stabilität der italienischen Wirtschaft.

Italienische Versicherer halten in ihren Büchern Staatsanleihen im Wert von rund 230 Milliarden Euro, teilte der italienische Versicherungsverband ANIA am Dienstag mit. Weitere 90 Milliarden entfallen auf Unternehmensanleihen – überwiegend von Banken, so der Präsident des Versicherungsverbandes, Aldo Minucci. Die Qualität des Investment-Portfolios der Versicherer hat sich seit der Verschärfung der Schuldenkrise deutliche verschlechtert.

Da Versicherer dazu tendieren vor allem in Staatsanleihen des eigenen Landes zu investieren, ist die Verwundbarkeit angesichts der turbulenten, wirtschaftlichen Lage in Italien für die italienischen Versicherer gravierend. Der größte Versicherer Italiens, Assicurazioni Generali fuhr bereits auf Grund seines Griechenland-Engagements durch den Schuldenschnitt hohe Verluste ein. Ende des Jahres 2011 führte der Versicherer 45,9 Milliarden Euro italienischer Staatsanleihen in seinen Büchern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...