Bauunternehmen, Zulieferer und Unternehmen, die mit der Baubranche zusammen arbeiten stecken tief in der Krise. Über 20.000 solcher kleinen und mittelständischen Unternehmen haben allein in den letzten 12 Monaten Insolvenz anmelden müssen. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Kreditversicherers Coface, die den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vorliegt.
Die Pleitewelle zieht weitreichende Folgekosten mit sich (siehe Grafik). Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Über 60.000 Arbeitsplätze sind bereits verloren gegangen oder stehen noch auf dem Spiel.
Jede dritte französische Insolvenz kommt aus dem Bausektor (33%) – Tendend steigend. Coface zufolge wird der Anteil im folgenden Jahr um sieben Prozentpunkte steigen. Zum Vergleich: In Deutschland kommen nur 19 Prozent aus der Branche, im Krisenland Spanien sind es 27 Prozent.
Damit ist auch die bislang solide Baubranche Frankreichs in ein Loch gefallen. Zur Zeit der Finanzkrise 2009 hielt der Immobilienmarkt den wirtschaftlichen Turbulenzen noch stand. Nun fällt der Markt in sich zusammen. 95 Prozent der betroffenen Unternehmen haben zehn oder weniger Mitarbeiter. Zusätzlich kommen aber auch ältere und größere Unternehmen in Bedrängnis. Sie sind nicht produktiv genug und können sich nicht mehr selbst finanzieren.
Die Bauaufträge sind rückläufig. Das Land steckt in der Rezession. Das Volk demonstriert gegen die Politik von Präsident Francois Hollande (mehr hier).
Eine Besserung der Situation ist nicht in Sicht. Coface rechnet für Frankreich für 2014 mit rund 62.000 Insolvenzen.