Die Deutsche Bank und das italienische Kriseninstitut Monte dei Paschi haben ihren jahrelangen Streit über verlustreiche Derivate-Vereinbarungen aus der Welt geschafft. Die Einigung werde zu einer Sonderbelastung von 194 Millionen Euro in der Bilanz für dieses Jahr führen, teilte die Traditionsbank aus Siena am Donnerstag mit. Die Zivilklage gegen das deutsche Finanzinstitut werde fallengelassen. Die Deutsche Bank sagte ihrerseits, der Rechtsstreit sei damit beendet. Die Geschäftsbeziehungen mit der drittgrößten italienischen Bank könnten nun wiederhergestellt werden.
Das Geschäft aus dem Jahr 2008 – unter dem Namen Santorini bekannt – ist für Monte Paschi eine von drei verlustreichen Derivate-Vereinbarungen. Bereits 2012 musste das Geldhaus wegen der Derivate-Deals eine Sonderbelastung von 730 Millionen Euro verkraften. Die Staatsanwaltschaft wirft der ehemaligen Führung vor, die Anleihe-Wetten vor der Öffentlichkeit verheimlicht zu haben. Es läuft ein Betrugsverfahren gegen frühere Verantwortliche, die zudem von dem italienischen Geldhaus auf Schadenersatz verklagt worden sind. Daran, wie auch an einer Klage gegen das japanische Institut Nomura, hält Monte Paschi weiterhin fest.
Monte Paschi kostete der Deal mit der Deutschen Bank nach eigenen Angaben 525 Millionen Euro. Das Traditionshaus geriet wegen der gesamten Verluste im Zusammenhang mit den Wetten in Schieflage und musste mit Milliardenhilfen vom Staat gestützt werden (mehr hier). Die Bank benötigt drei Milliarden Euro frisches Geld, um eine Verstaatlichung abzuwenden. Die älteste Bank der Welt war durch das jahrelange Missmanagement der Sozialisten von Siena und Goldman Sachs fast in den Ruin gestürzt. Chefaufseher bei dem Chaos war kein geringerer als der heutige EZB-Chef Mario Draghi (mehr zu diesem Kriminalstück hier).