Deutschland

Michael Schumacher: Gesundheitszustand unverändert kritisch

Michael Schumacher befindet sich weiter im künstlichen Koma, sein Zustand ist unverändert kritisch. Im Krankenhaus wurde unterdessen ein Journalist abgefangen, der sich als Priester verkleidet hatte, um in das Krankenzimmer vorzudringen.
01.01.2014 13:30
Lesezeit: 2 min

Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher kämpft auch drei Tage nach seinem schweren Skiunfall ums Überleben. Sein Gesundheitszustand sei im Vergleich zum Vortag unverändert, sagte Schumachers Managerin Sabine Kehm am Mittwoch vor der Klinik in Grenoble, in der der Ex-Rennfahrer mit einer schweren Kopfverletzung liegt. Im Moment sei die Situation stabil, aber weiter kritisch. Wie sich die Lage entwickle, lasse sich nicht vorhersagen, sagte Kehm. Dazu sei es nach wie vor zu früh. Der 44-Jährige befinde sich weiterhin in einem künstlichen Koma.

Am Dienstag hatten die Ärzte erklärt, dass sich Schumachers Gesundheitszustand nach einer zweiten Kopfoperation leicht verbessert habe, er aber noch nicht außer Lebensgefahr sei. Der Ex-Rennfahrer war am Sonntagmorgen im französischen Alpen-Skiressort Meribel abseits der Piste mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt und mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Weltweit nahmen Fans und Weggefährten Anteil an Schumachers Schicksal. Zahlreiche Zeitungen hoben das Thema zum Jahreswechsel auf die Titelseiten. Kehm forderte aber insbesondere die Presse auf, die Privatsphäre Schumachers zu respektieren. Das Sicherheitspersonal habe einen Journalisten erwischt, der als Priester verkleidet versucht habe, in das Krankenzimmer des Deutschen zu gelangen. Es habe auch darüber hinaus Versuche gegeben, zu Schumacher zu gelangen.

Der Zustand des gebürtigen Rheinländers hatte sich nach Angaben der Ärzte etwas verbessert, so dass sich diese in Abstimmung mit der Familie in der Nacht zum Dienstag zu einer zweiten, rund zweistündigen Operation am Gehirn entschlossen. Dabei sei ein weiterer Bluterguss am Gehirn entfernt und der Schädeldruck verringert worden. "Wir haben etwas Zeit gewonnen, aber wir müssen die Situation Stunde für Stunde genau beobachten", hatte Chef-Anästhesist Jean-Francois Payen danach gesagt. Bei einer Computertomografie seien weitere Blutergüsse am Gehirn festgestellt worden. Diese seien aber nicht so zugänglich und würden überwacht. Weitere Eingriffe seien zunächst nicht geplant. "Ich würde nicht sagen, dass er außer Lebensgefahr ist", sagte Payen. Auch für eine Verlegung in eine andere Klinik sei sein Zustand noch zu schlecht.

Bereits am Sonntag hatten die Ärzte Schumachers Schädel geöffnet, um Blutungen zu stoppen und den gefährlichen Druck auf das Gehirn abzubauen. Er wurde zudem in ein künstliches Koma versetzt, um seinen Zustand zu stabilisieren.

Schumacher, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in der Schweiz lebt, besitzt in dem französischen Skiressort ein Ferienhaus. Er zählt zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten. Neben seinen Weltmeister-Titeln weist seine Bilanz 91 Grand-Prix-Siege auf. Ende 2006 zog er sich aus dem Rennsport zunächst zurück, bevor er sich vergangenes Jahr nach einem wenig erfolgreichen dreijährigen Comeback endgültig aus der Formel 1 verabschiedete.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...