Deutschland

Deutsche Maschinenbauer für Rauswurf Griechenlands aus dem Euro

„Das große Projekt Europa ist gefährdet“, warnt der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau in einer Stellungnahme. Wenn Griechenland „strukturell nicht rettbar“ ist, muss es den Euro verlassen. Der Verband stehe hinter der Bundeskanzlerin, sie müsse eine „klare, harte Linie fahren“.
12.07.2012 00:40
Lesezeit: 1 min

Es ist das erste Mal, dass sich ein Teil der deutschen Industrie so deutlich hinter Angela Merkel stellt und klare Forderungen bezüglich der Schuldenkrise formuliert. „Das große Projekt Europa ist gefährdet“, schreibt der Der Verband Deutscher Maschinen und Anlagebau (VDMA) in einer aktuellen Stellungnahme. „Entscheidend für einen Lösungsansatz und die bestmögliche Vertretung unserer Interessen ist jetzt ein geschlossenes Auftreten Deutschlands nach außen.“ Vor allem, weil Deutschland mehr und mehr unter Druck gerate. „Wir wissen, dass die Bundeskanzlerin diese Aufgabe verantwortungsvoll wahrnimmt und sind bereit, sie dabei zu unterstützen“, so der Verband.

Zwar müssten politische Zugeständnisse eingegangen werden, um die großen strategischen Ziele zu erreichen. Aber die Bundeskanzlerin müsse handlungsfähig sein und eine „klare harte Linie fahren oder auch Kompromisse machen können“, ohne dass jeder Schritt kleinteilig diskutiert und zerredet werde. Die Mitgliedstaaten müssten ihre Aufgaben grundsätzlich ohne finanzielle Unterstützung Dritter leisten können, kritisiert der VDMA. Schließlich würden dauerhafte Transfers die Leistungsfähigkeit aller hemmen.

Der ESM solle nicht auf Dauer strukturelle Defizite finanzieren. Wenn beispielsweise „Griechenland strukturell nicht rettbar ist und Vereinbarungen nicht einhalten kann oder will, muss es den gemeinsamen Währungsraum verlassen“, heißt es in dem Statement. Das Prinzip der „Übereinstimmung von Handeln und Haften“ dürfe nicht dauerhaft unterbrochen werden – weder von den Mitgliedsländern der gemeinsamen Währung noch von Banken und Anlegern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...