Politik

Afrikaner protestieren gegen israelische Internierungs-Lager

Lesezeit: 1 min
06.01.2014 16:08
Tausende afrikanische Einwanderer demonstrierten in Tel Aviv gegen die Unterbringung von Afrikanern in Internierungslagern in der israelische Wüste. Premier Netanjahu sieht in den Migranten eine Gefahr für die israelische Gesellschaft.
Afrikaner protestieren gegen israelische Internierungs-Lager

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Israel haben am Montag den zweiten Tag in Folge mehrere tausend afrikanische Einwanderer gegen die Internierung ihrer Landsleute in einem Flüchtlingslager demonstriert.

„Kein Gefängnis mehr“, skandierten die Afrikaner vor der US-Botschaft in Tel Aviv. Sie zogen auch zu den diplomatischen Vertretungen Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Großbritanniens und Kanadas. Dort warben sie um internationale Unterstützung gegen die neue israelische Praxis, Flüchtlinge ohne gültige Visa auf unbegrenzte Zeit festzuhalten. Das israelische Parlament hatte das Gesetz jüngst gebilligt.

Israelischen Behörden zufolge haben seit 2006 rund 60.000 Migranten zumeist aus Eritrea und dem Sudan die einst durchlässige Grenze zwischen Israel und Ägypten überquert. Viele von ihnen haben Asyl gefordert. Seit 2012 verhindert ein Zaun den Grenzübertritt.

Die neue Regelung sieht vor, dass Flüchtlinge in ein Internierungslager in der israelischen Wüste geschickt werden können. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) und Menschenrechtsorganisationen sind bereits Dutzende Migranten in das Lager beordert worden, darunter auch Frauen und Kinder.

Die Flüchtlinge dürfen das Lager zwar verlassen, müssen sich aber dreimal täglich dort melden. Sie können auch über längere Zeit festgehalten werden, etwa wenn gerade über ihre Auslieferung entschieden wird.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht die große Anzahl von Flüchtlingen nach eigenen Angaben als Gefahr für das gesellschaftliche Gefüge Israels. Bereits am Sonntag hatten mehr als 10.000 Afrikaner vor dem Rathaus in Tel Aviv protestiert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten!
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...