Technologie

US-Armee will Soldaten durch Kampf-Roboter ersetzen

Die US-Armee plant aus Kostengründen eine deutliche Verkleinerung ihrer Truppen. Die gekürzten Stellen sollen durch Kampf-Roboter ersetzt werden. Diese seien ausdauernder, günstiger und tödlicher als menschliche Soldaten.
26.01.2014 00:09
Lesezeit: 2 min

Bei einem Luftfahrt Symposium sagte Robert Cone, General der amerikanischen Streitkräfte, dass die U.S: Armee eine drastische Reduzierung ihrer Truppenstärke plane. Bis Ende 2015 soll die U.S. Armee bereits um 60.000 Soldaten reduziert werden. Die dadurch reduzierte Feuerkraft soll durch Drohnen und Kampfroboter kompensiert werden.

General Cone ist Leiter des U.S. Army Training and Doctrine Command (TRADOC). Diese Abteilung der Armee ist verantwortlich für zukünftige Planung und Organisation. Künftig sollen alle Einsatz-Brigaden von 4,000 auf 3,000 Soldaten verringert werden. Cone ist überzeugt davon, dass die Armee die gleiche Effektivität bei geringerer Truppenstärke erreichen kann, sofern die richtige Technologie dafür bereitgestellt wird.

Diese Technologie besteht vor allem aus unbemannten Drohnen und Kampfrobotern, wie Popular Science berichtet. Der Hauptgrund, warum sich die Armee für diese Technologie interessiert, ist der Kostenfaktor. Menschliche Soldaten sind im Vergleich zu Robotern teuer und ineffizient. Kosten für Unterkunft, Essen und Ausbildung entfallen größtenteils bei einem Kriegseinsatz mit Robotern. Zudem haben die Soldaten lebenslangen Anspruch auf medizinische Versorgung, wenn sie die Armee verlassen, was für das Militär einen zusätzlichen Kostenfaktor darstellt. Einem Bericht  des Pentagons zufolge stellen Folgekosten für ehemalige Soldaten ein Viertel der Gesamtkosten dar.

Die Roboter werden bereits intensiv vom Militär getestet und eingesetzt. Neben Drohnen, kommen auch Lastenroboter und bewaffnete Kettenfahrzeuge mit automatischer Zielerfassung zum Einsatz.

Die treibende Kraft hinter der Entwicklung von Kampfrobotern ist die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Sie finanzierte unter anderem auch die Entwicklung der sogenannten „Killerkatzen“. Dabei handelt es sich um autonome Lastenroboter, die durch ihre enorme Laufgeschwindigkeit und Kraft überzeugen. Die Entwickler-Firma Boston Dynamics wurde kurzer Hand von Google aufgekauft, welches verstärkt in den Rüstungssektor drängt (mehr hier).

In einem Aufsatz warnte Lieutenant Colonel Douglas A. Pryer vor den Bedrohungen, die die zunehmende Automatisierung der Kriegsführung mit sich bringt. Pryer diente selbst lange Zeit beim U.S. Militärgeheimdienst und war im Irak und Afghanistan stationiert. Er beklagt den Einsatz bewaffneter Drohnen und die hohe Zahl ziviler Opfer, die dabei in Kauf genommen werden. Auf jeden getöteten Terroristen kommen 50 tote Zivilisten, sagt Pryer und bezieht sich dabei auf einen Artikel von Policy Mic. Doch die Drohnen-Programme des U.S. Militär seien nur der Anfang.

„Das Militär arbeitet daran, Roboter zu entwickeln, die so hochentwickelt sind, dass die heutigen Predator- und Reaper-Drohnen daneben ohnmächtig und veraltet aussehen. Diese Killer-Roboter weisen aber eine gemeinsame Eigenschaft mit ihren primitiven Vorläufern auf: Sie werden menschliche Ziele, die ihnen von jenen, die sie programmieren und steuern, als ‚legitime Ziele‘ vorgegeben werden, erbarmungslos verfolgen und töten“, so Pryer.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik NATO: Geringeres Plus bei Verteidigungsausgaben
01.09.2025

Die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten steigen weiter, doch das Tempo verlangsamt sich. Während Europa und Kanada aufholen wollen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Pharma-Aktien: Sollten Anleger in der schwachen Phase einsteigen?
01.09.2025

Pharma-Aktien haben 2025 ein schwaches Jahr hinter sich – trotz steigender Medikamentennachfrage und solider Quartalszahlen. Politische...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: KI-Blase, Goldpreis bei 4.000 Dollar und die Schwäche des Septembers
01.09.2025

September gilt historisch als der schwächste Monat für Aktien – doch Analysten sehen Chancen. Während OpenAI-Chef Sam Altman vor einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalfonds erhöhen Druck im Machtkampf um die Bavarian Nordic-Aktie
01.09.2025

Der Machtkampf um die Bavarian Nordic-Aktie eskaliert: Vorstand und Fonds drängen auf Annahme des Übernahmeangebots, während...

DWN
Politik
Politik Flugzeug mit Ursula von der Leyen betroffen von GPS-Störung
01.09.2025

Ein ungewöhnlicher Zwischenfall sorgt für Aufsehen: Ein Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord gerät ins Visier einer mutmaßlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Berufungsgericht: Trump-Zölle sind illegal
01.09.2025

Das US-Berufungsgericht hat Trumps Strafzölle für ungesetzlich erklärt – doch vorerst bleiben sie in Kraft. Nun entscheidet der...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Innovation zur Verstaatlichung: Wo die Intel-Aktie gescheitert ist
01.09.2025

Intel galt einst als Inbegriff amerikanischer Technologieführung. Doch Milliardenverluste, strategische Fehltritte und politische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mehrheit der Beschäftigten gegen längere Arbeitszeiten
01.09.2025

Viele Beschäftigte lehnen längere Arbeitszeiten klar ab – trotz politischer Forderungen und wirtschaftlicher Argumente. Eine aktuelle...