Politik

Asmussen: Euro-Staaten sollen Souveränität an den ESM abtreten

Die Mitgliedsländer der Eurozone müssen mehr Souveränität abgeben, um die Konstruktionsfehler des Euro zu beheben, so Jörg Asmussen. Der Rettungsschirm könnte die Aufgabe als Haushaltsaufsicht übernehmen und unter die Kontrolle des EU-Parlaments gestellt werden.
20.07.2012 00:40
Lesezeit: 1 min

„Wir haben Konstruktionsfehler in der Wirtschafts-und Währungsunion und es ist Zeit, diese zu korrigieren“, sagte EZB-Vorstandsmitglied Jörg Asmussen dem European Policy Center. Es sei klar, dass der Kern der derzeitigen Debatte einen Namen hat: eine weitere „Abgabe von Souveränität“. Wie genau dies aussehen könnte, hatte EU-Rats-Chef Herman Van Rompuy ausgearbeitet. So soll die Emission von Schulden begrenzt werden sowie ein Eingriff in die nationalen Haushalte und die Umsetzung von steuerlichen Korrekturen vorgenommen werden können, wenn ein Land von den festgelegten Defizitgrenzen abweicht.

Dies könnte Jörg Asmusssen zufolge von einer gemeinsamen Haushaltsbehörde übernommen werden. Und eine solche gemeinsame Haushaltsbehörde könnte der ESM werden. Aber der ESM müsste unter die Kontrolle des Europäischen Parlaments gestellt werden bzw. eine Untereinheit dieses Rettungsfonds durch Abgeordnete aus den Ländern der Eurozone beaufsichtigt werden, fügte er hinzu. Selbst die EZB müsse seiner Meinung nach unter die Kontrolle des Europäischen Parlaments gestellt werden, da diese zukünftig mehr Befugnisse erhalten soll.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...