Politik

Israel: Martin Schulz verursacht Eklat in der Knesset

Lesezeit: 1 min
12.02.2014 18:41
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat bei seiner Rede im israelischen Parlament einen Eklat ausgelöst. Anhänger der Siedlerpartei verließen unter Protest den Saal. Schulz hatte eine Behauptung aufgestellt, die er jedoch nicht belegen konnte. Die israelischen Medien reagierten gelassen auf den Zwischenfall.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Martin Schulz sagte, „auch die Palästinenser haben das Recht auf Selbstbestimmung und Gerechtigkeit“. Sie wollten „in Frieden leben und unbegrenzte Bewegungsfreiheit haben“, was ihnen in Gaza verwehrt werde.

Er berichtete weiter, dass ihn in Ramallah, das er zu Wochenbeginn besuchte, ein palästinensischer Jugendlicher gefragt habe „warum ein Israeli täglich im Schnitt 70 Liter Wasser verbrauchen könne, ein Palästinenser gerademal 17“. Danach brach Tumult aus, obwohl Schulz sagte, er könne die Zahlen nicht überprüfen.

Das kann man mit gutem Grund als fahrlässig bezeichnen: Wer in einem anderen Land über die lokalen Probleme spricht, sollte sich genau vorbereiten. Reine Behauptungen können, zumal im aufgeheizten Nahost-Klima, schnell als Demagogie verstanden werden.

Abgeordnete der Siedlerpartei bezeichneten Martin Schulz als Lügner, bezeichneten seine Rede als Schande, und verließen unter Protest die Knesset.

„Schämen Sie sich, Sie unterstützen jemanden, der gegen Juden hetzt,“ so ein Mitglied der Siedlerpartei zu Schulz.

Die israelischen Medien berichteten differenziert über den Auftritt von Schulz, und betonten, wie die Times of Israel, dass Schulz grundsätzlich sehr Israel-freundlich gesprochen habe. Der Knesset-Sprecher Yuli Edelstein kritisierte das Benehmen der Siedler-Partei und sagte, man müsse die konkreten Zahlen prüfen - und eine Korrektur zu den Behauptungen von Schulz allenfalls nachholen. Schrei-Orgien im Parlament seien jedoch unangebracht.

Schulz reagierte gelassen und sagte, er sei Schlimmeres aus dem Europäischen Parlament gewöhnt.

Ein Kommentator auf der Times of Israel stellte jedoch die nicht ganz unberechtigte Frage, warum die Palästinenser die Hilfsgelder, die sie unter anderem von der EU erhalten, nicht für Wasser-Aufbereitungsanlagen verwenden, sondern für den Bau von militärischen Tunnels und den Ankauf von Raketen. 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsklima sinkt nur minimal - Geht es nun wieder bergauf?
25.09.2023

Der Ifo-Index zum Geschäftsklima ist den 5. Monat in Folge gefallen, aber nur minimal. Der Pessimismus nimmt ab. Ist das Schlimmste für...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Wie die USA Europa eroberten
24.09.2023

Der Publizist Werner Rügemer äußert sich im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zum Anspruch der USA, alleinige Weltmacht...

DWN
Politik
Politik Eklat um SS-Veteran beim Selenskyj-Besuch in Kanada
25.09.2023

Das kanadische Parlament hat beim Selenskyj-Besuch einen ukrainischen "Kriegsveteranen" mit Jubel und stehendem Applaus gewürdigt. Nach...

DWN
Immobilien
Immobilien Bau-Branche lobt Regierung für jüngste Beschlüsse
25.09.2023

Die Bau-Branche gibt sich positiv überrascht von den Beschlüssen der Bundesregierung, fordert nun aber eine schnelle Umsetzung. Denn die...

DWN
Finanzen
Finanzen Beginn einer Ent-Euroisierung? Euro-Nutzung bricht laut Swift ein
24.09.2023

Der Euro wird im internationalen Handel viel weniger verwendet. Das zeigen kürzlich erschienene Swift-Zahlen. Ökonomen sehen darin eine...

DWN
Immobilien
Immobilien Habeck gibt strengere Vorgaben für Dämmung von Neubauten auf
25.09.2023

Als Reaktion auf Krise der Baubranche will Bundeswirtschaftsminister Habeck die strengeren Vorgaben zur Dämmung von Neubauten nicht mehr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kritische Rohstoffe: Wie die EU ihre Versorgung sichern will
24.09.2023

Lernen auf die harte Tour: Pandemiebedingte Engpässe, geopolitische Veränderungen und der Krieg in der Ukraine zwingen Europa zum...

DWN
Politik
Politik Gewalt-Eskalation im Kosovo: Spannungen mit Serbien nehmen massiv zu
24.09.2023

Bei Kämpfen mit einem bewaffnetem Kampftrupp im Nord-Kosovo gab es Tote. Die Spannungen in der Region nahmen zuletzt zu. Nun ist es zu den...