Politik

Stiftung Warentest lässt WhatsApp durchfallen

Die Stiftung Warentest untersuchte fünf Messenger-Apps auf Datenschutz. WhatsApp schnitt dabei am schlechtesten ab, während Threema als einziges mit „unkritisch“ bewertet wurde.
02.03.2014 00:29
Lesezeit: 1 min

Die Stiftung Warentest hat fünf verschiedene Messenger-Apps auf Datenschutz überprüft. Nur eines der getesteten Produkte konnte dabei überzeugen und erhielt das Ergebnis „unkritisch“. Der beliebte Nachrichten-Service WhatsApp schnitt dabei am schlechtesten ab.

Die Stiftung Warentest testete die Produkte auf WhatsApp, Threema, Line, Telegram und Blackberry Messenger, wie t3n berichtet. Die Produkte wurden auf Verschlüsselung von Nutzerdaten und die Weitergabe von Kunden-Information untersucht. Außerdem interessierten sich die Tester für die AGBs der jeweiligen Firmen, für die Quelloffenheit der Übertragungsprotokolle, sowie Verfügbarkeit und Kosten der Produkte.

Am besten schnitt die Schweizer App Threema ab, die mit „unkritisch“ bewertet wurde. Die App verzichtet vollständig auf die Übertragung von Nutzerdaten. Zudem werden Adressbuch-Einträge nur in Pseudonym-Form gespeichert und die Daten werden bei Übertragung verschlüsselt. Allerdings kritisierte die Stiftung Warentest, dass Threema nicht quelloffen ist. Das machte den Testern eine komplette Analyse unmöglich.

Auch das Produkt Telegram konnte nicht komplett überprüft werden, da der Programm-Code der App nicht vollständig zugänglich ist. Allerdings würde die App die Nutzerdaten verschlüsseln, so die Tester. Bedenklich sei jedoch, das die App Adressbuch-Einträge speichert, weshalb sie mit „kritisch“ bewertet wurde.

Blackberrys Messenger wurde mit „sehr kritisch“ benotet. Das Produkt versende in der Android-Version diverse Daten wie Name, Geburtsdatum, Wohnort, E-Mail-Adresse und die Sicherheitsfrage samt Antwort an die Firmen-Server. Zudem erlauben AGB-Klauseln dem Unternehmen die Erstellung von Persönlichkeitsprofilen durch die Kombination verschiedener Daten des Kunden.

Die Android-App Line erhielt ebenfalls die Bewertung „sehr kritisch“. Sie verfügt über keinerlei End-to-End Verschlüsselung, wodurch der Anbieter alle Nachrichten mitlesen kann. Zudem behält sich die Entwickler-Firma die Änderung der AGBs vor, ohne die Kunden darüber in Kenntnis setzen zu müssen.

WhatsApp ist dem Test-Bericht zufolge unsicher und wurde deshalb mit „sehr kritisch“ bewertet.

„Die Android-Version sendet selbst Daten unverschlüsselt, die der Nutzer eingibt. Darunter könnten auch Gesprächsinhalte sein“, so die Tester.

Zudem gehe aus den AGB hervor, dass die Daten bei einem Verkauf der App an den neuen Eigentümer übermittelt werden können. Somit hat Facebook bei Bedarf direkten Zugriff auf die Daten aller WhatsApp-Kunden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...