Finanzen

Ukraine will alle IWF-Bedingungen erfüllen

Lesezeit: 1 min
28.02.2014 12:01
Die Ukraine ist bereit, alle Bedingungen des IWF für eine finanzielle Unterstützung des Landes zu erfüllen, sagte Premier Arseni Jazenjuk. Er hoffe, dass die Hilfen „in naher Zukunft fließen“. Nach Angaben des IWF fehlen der Ukraine mindestens 35 Milliarden Dollar, um eine Staatspleite abzuwenden.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die hochverschuldete Ukraine hofft auf rasche internationale Finanzhilfen.

Sein Land sei bereit, alle Bedingungen für eine Unterstützung durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erfüllen, sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Freitag zu Journalisten. Es würden bereits klare Schritte vorbereitet, um der Ukraine nach dem Umsturz zu helfen. Er hoffe, dass die Hilfen in „naher Zukunft“ fließen werden.

Eine Delegation des IWF wird nächste Woche in Kiew zu Gesprächen mit der neuen politischen Führung erwartet. Ihren Angaben zufolge fehlen der Ukraine mindestens 35 Milliarden Dollar, um eine Staatspleite abzuwenden.

„Ich hoffe, dass wir kurzfristig ausländische Gelder erhalten, damit wir unsere Devisenreserven aufstocken und die Lage stabilisieren können“, sagte Jazenjuk. Die Devisenreserven sind auf 15 Milliarden Dollar von 17,8 Milliarden Dollar am 1. Februar gesunken.

Um den Abfluss von Devisen einzudämmen, verfügte die Zentralbank am Freitag, dass ausländische Währungen nur noch im Gegenwert von bis zu umgerechnet 1500 Dollar pro Tag von Konten in der Ukraine abgehoben werden dürfen. Zentralbankchef Stepan Kubiw sagte, das Land habe aber noch genug Reserven, um Gläubigerzahlungen zu bedienen. Für welchen Zeitraum das gilt, sagte er allerdings nicht.

Nach den Worten von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier könnte die EU eine Milliarde Dollar zu einem ersten Hilfspaket beisteuern (mehr hier). Eine Summe in dieser Größenordnung haben auch die USA in Aussicht gestellt.

Nach einem Bericht des Spiegels plant EU-Währungskommissar Olli Rehn, das Hilfsangebot von 600 Millionen Euro gar um bis zu 1 Milliarde aufzustocken. Einige EU-Mitgliedsländer hätten angekündigt, selbst etwas draufzulegen. So könnten bis zu 4 Milliarden Euro zusammenkommen. Dies wäre nah an der Summe, die die Ukraine als kurzfristigen Finanzbedarf benannt hatte.

Energiekommissar Günther Oettinger kündigte im Magazin Focus an, die EU sei bereit, bei der Sanierung des Gasleitungsnetzes der Ukraine zu helfen. Die internationalen Finanzinstitutionen, wie etwa die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, könnten in Vorleistung gehen. Es gehe es um einen „größeren dreistelligen Millionenbetrag“.

Bewaffnete haben am Freitag auf der Krim die Kontrolle über den Flughafen von Simferopol übernommen. Widersprüchliche Berichte gibt es über einen angeblichen Einsatz russischer Soldaten an einem Militärflughafen von Sewastopol (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...