US-Präsident Barack Obama hat Russland vor einem Militäreinsatz in der Ukraine gewarnt. Er sei sehr besorgt angesichts der Berichte über russische Truppenbewegungen in dem Nachbarland, sagte Obama am Freitagabend. Jede Verletzung der ukrainischen Souveränität wäre "zutiefst destabilisierend". Etwa zeitgleich erklärte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin zu den Berichten, sein Land halte sich an ein Abkommen mit der Ukraine. Einzelheiten zu Einsätzen russischer Soldaten nannte er nicht.
Russland wird vorgeworfen, Truppen auf der Krim im Einsatz zu haben. Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow sprach von einer Invasion und Besetzung durch russische Soldaten. Ein Sprecher der Schwarzmeerflotte wies dies zurück.
Den USA liegen nach Angaben von Insidern Hinweise auf russische Truppenbewegungen auf der Krim vor. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend von mehreren Personen erfuhr, werden zum Teil Soldaten auf die ukrainische Halbinsel verlegt und zum Teil abgezogen. Die Stärke und die Ziele der Einheiten seien unklar. Eine der Personen, die alle namentlich nicht genannt werden wollten, erklärte, möglicherweise solle der Schutz der auf der Krim stationierten russischen Soldaten verbessert werden. US-Präsident Barack Obama hatte zuvor die Regierung in Moskau vor einer militärischen Intervention in der Ukraine gewarnt. In Sewastopol ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert.
Eine Gruppe Radikaler plant nach Angaben der ukrainischen Regierung offenbar am Samstagmorgen einen Einsatz auf der Krim. Es lägen Hinweise vor, dass Unbekannte die ukrainischen Armee-Einheiten auf der Halbinsel entwaffnet wollten, teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht auf ihrer Website mit. "Die ukrainischen Streitkräfte werden entsprechend der Gesetze des Ukraine und der Vorschriften der ukrainischen Armee reagieren", kündigte das Ministerium an. In der Nacht zuvor hatten bewaffnete Männer die Flughäfen von Simferopol und Sewastopol besetzt. Wer genau dafür verantwortlich war, blieb unklar. Russland hat eine Beteiligung verneint.