Politik

Krim: Soldaten verschleppen zwei ukrainische Journalisten

Die Organisation Reporter ohne Grenzen meldet die Verschleppung von zwei ukrainischen Journalisten auf der Krim. Seit Wochen werde die Arbeit von unabhängigen Medien behindert.
10.03.2014 23:18
Lesezeit: 1 min

Unbekannte haben nach Informationen der Organisation Reporter ohne Grenzen auf der Halbinsel Krim zwei ukrainische Journalisten verschleppt. Eine Mitarbeiterin der Zeitung "Ukrainski Tischden" und ein freier Fotograf seien unabhängig voneinander an einem Kontrollpunkt von Soldaten abgeführt worden, die keine Hoheitszeichen getragen hätten, teilte die in Paris beheimatete Organisation am Montag mit. Die Kräfte, die derzeit auf der Krim das Sagen hätten, seien für das Schicksal der Verschleppten verantwortlich, teilte Reporter ohne Grenzen weiter mit. Die Journalisten müssten unverzüglich freigelassen werden.

Reporter ohne Grenzen berichtet:

Mehrere Fernseh- und Radiosender aus der Ukraine wurden abgeschaltet, etwa der unabhängige Sender Schwarzmeer TV (Tschernomorskaja Teleradiokompanija). Auf den Frequenzen wird nun russisches Programm ausgestrahlt. Gleichzeitig wurden auch russische Fernsehsender von einem ukrainischen Kabelnetzbetreiber aus dem Netz genommen. Vor dem umstrittenen Referendum über die Krim am kommenden Sonntag wird es für die Bevölkerung unter diesen Umständen immer schwieriger, an unparteiische, gesicherte Informationen zu kommen. Für Beobachter aus dem Ausland ist es schwierig, sich ein genaues Bild zu machen.

Auch Journalisten in- und ausländischer Medien werden bei der Arbeit behindert und sogar angegriffen, u.a. von CNN, Inter Channel, Russkaja Planeta, STB oder 5 Kanal. Mehreren russischen Journalisten wurde offenbar die Einreise in die Ukraine verweigert - etwa einem Reporter und einem Kamerateam des Nachrichtensenders Vesti. Bereits vergangenes Wochenende waren rund 30 maskierte Männer in Uniform in Simferopol in die Räume des unabhängigen Zentrums für investigativen Journalismus eingedrungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...