Finanzen

Während Hacker-Attacke: Bitcoin-Chef plündert Konten seiner Kunden

Hacker haben sich Zugriff auf die persönlichen Konten des Mt.Gox-Chefs verschafft. Sie entdeckten dabei belastendes Material. Demnach hat die Handelsplattform über den tatsächlichen Umfang der gestohlenen Bitcoin gelogen. Stattdessen hat sich der Chef von Mt.Gox selbst bereichert.
13.03.2014 00:14
Lesezeit: 1 min

Der Chef der insolventen Bitcoin-Börse Mt.Gox hat scheinbar persönlich bei der Insolvenz der Handelsplattform profitiert. Mt.Gox musste in Konkurs gehen, nachdem Unbekannte über Jahre hinweg Bitcoin von der Plattform gestohlen hatten. Eine anonyme Hacker-Gruppe hat nun Daten veröffentlicht, denen zufolge Mark Karpeles einen Teil der angeblich gestohlenen Bitcoin für sich selbst behielt.

Die Gruppe von Hackern ist in den Reddit Account und den persönlichen Blog des CEO sowie in die Server der Firma eingebrochen, wie Forbes berichtet. Dabei hätten sie festgestellt, dass die angeblich durch einen Hackerangriff entwendeten Bitcoin nicht mit der tatsächliche Bilanzsumme des Unternehmens übereinstimmten.

„Es ist Zeit, dass Mt.Gox den Zorn der Bitcoin-Gemeinschaft zu spüren bekommt, anstatt das die Bitcoin-Gemeinschaft ‚gegoxed‘ wird“, so eine anonyme Nachricht der Hacker. Sie bezogen sich dabei auf die vielen Male, bei denen Kunden von Mt.Gox mittechnischen Problemen und Auszahlungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Die Hacker veröffentlichten eine Datei, die die Anschuldigungen bestätigen soll. Darin ist eine Excel-Tabelle mit mehr als einer Million Bitcoin-Überweisungen des Unternehmens enthalten, die Firmenbilanz in 18 verschiedenen Währungen, die Zugangsdaten zur Mt.Gox Datenbank sowie die Adresse des CEO und sein persönlicher Lebenslauf.

In der Datei mit der Bilanz des Unternehmens werden 951,116 Bitcoin ausgewiesen, obwohl die Firma behauptete, dass ihr 850,000 Bitcoin entwendet wurden. Daraus zogen die Hacker den Schluss, das CEO Karpeles bezüglich des Diebstahls gelogen hat. Vielmehr habe Karpeles Teile der angeblich gestohlenen Bitcoin für sich behalten.

In einem Bitcoin Forum bot einer der Hacker die Konto-Daten aller Mt.Gox Kunden für 100 BTC (umgerechnet rund 63,000 US-Dollar) zum Verkauf an. Auf einer anderen Plattform bot derselbe Hacker den Mt.Gox Kunden an, dass sie ihre Daten für 0.25 BTC aus der Datei entfernen lassen können, bevor diese an Interessierte verkauft werde.

Weder Mt. Gox noch Mark Karpeles haben bisher Stellung zu den Vorwürfen bezogen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...