Politik

China verbietet alternative Bezahlsysteme

Die chinesische Zentralbank stoppt alternative Zahlungsmethoden mittels QR-Code und virtuellen Kreditkarten. Diese neue Geschäftsidee sei zu riskant, so das Argument der Notenbanker. Die Zahlungen mit den Online-Finanzdiensten umgehen das staatliche Monopol, dem dadurch die Transaktions-Gebühren entgehen.
15.03.2014 00:27
Lesezeit: 1 min

Nur einen Tag nachdem die zwei größten chinesischen Internetkonzerne, Alibaba und Tencent, die Einführung von virtuellen Kreditkarten angekündigt haben, stoppt die Regierung das Vorhaben. Die chinesische Zentralbank bezeichnet den neuen Geschäftszweig als zu riskant.

Gleichzeitig verbietet die Zentralbank Handy-Zahlungen, die auf QR-Code basieren. So wehrt sich der chinesische Finanzsektor, der seit jeher vom Staat protektiert wird, gegen die Konkurrenz aus dem Netz.

Denn seit dem vergangenen Jahr boten Alibaba und Tencent bereits Online-Sparkonten an, welche die gleichen Funktionen wie herkömmliche Bankkonten haben. Bezahlt wird mit dem Mobiltelefon. Dieses Modell gewinnt immer mehr an Beliebtheit und beginnt, die normale EC-Karte zu verdrängen.

Die Regierung hat diese Art von Online-Sparguthaben noch erlaubt und es als „vorteilhaft für den normalen Verbraucher“ bezeichnet. Doch der Widerstand der Banken gegen die Online-Konkurrenz wird heftiger. Die Banken verlangen nun strengere Vorschriften, berichtet die FT.

Die Zentralbank könnte auch ein anderes Motiv haben, das Geschäft der Internetkonzerne einzuschränken: Durch die neuen Geschäftsmodelle wird UnionPay zurückgedrängt, jene staatliche Bank, die bis jetzt das Monopol auf Bankkarten hatte. Die meisten Kreditkarten laufen ebenfalls über UnionPay und bei jeder Transaktion ist eine Gebühr fällig.

Durch Zahlung mittels QR-Code und Mobiltelefonen wird UnionPay aus den Transaktionen ausgeschlossen – und verdient nicht daran.

Alibaba und Tencent drängen immer mehr in die Finanzdienstleister-Branche. Beide stellten kurz hintereinander die neue virtuelle Kreditkarte vor. Beide Unternehmen kooperieren mit der Citic Bank, der elftgrößten Bank des Landes nach Assets. Alibaba berechnet die Bonität seiner Kunden ausschließlich aus der jeweiligen Chronik der Online-Käufe, Tencent nach einer traditionellen Bonitätsprüfung. Die Einführung der Karten ist nun fürs Erste gestoppt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mithilfe des GENIUS Act und grüner Energie ermöglichen wir ein neues, konformes, sicheres und umweltfreundliches digitales Vermögenserlebnis.

Sind Sie es leid, jeden Tag den Markt zu beobachten? Erfahrene Anleger nutzen die IOTA Miner-App, um jeden Tag ganz einfach ein passives...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenangebote: Vonovia sucht händeringend 2800 neue Mitarbeiter 
06.08.2025

Dass Unternehmen den Abbau tausender Stellen ankündigen, ist seit langem tägliche Realität in Deutschland. Währenddessen sucht der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Panzer statt Autos: Schaeffler will in die Rüstungsindustrie einsteigen
06.08.2025

Miese Zahlen beim Autozulieferer: Schaefflers Umsatz und Gewinn schwächeln. Jetzt prüft der Automobil- und Industriezulieferer, ob sich...

DWN
Politik
Politik Polen: Präsident Karol Nawrocki legt Amtseid ab - kommt jetzt ein Kurswechsel für die EU?
06.08.2025

Karol Nawrocki wird heute als neuer Präsident Polens vereidigt. Der PiS-nahe Historiker kündigt eine harte Konfrontation mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Personalabbau – nach Automobil- und Chemieindustrie trifft es jetzt die Pharmabranche
06.08.2025

Alarmstimmung in der Pharmabranche: Rund 4.000 Menschen protestierten in Marburg gegen Stellenstreichungen in der Pharmabranche. Betroffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der stille Schaden: Was bei Entlassungen oft vergessen wird
06.08.2025

Was macht eine faire Kündigung aus? Ein Personalprofi mit 30 Jahren Erfahrung erklärt, wie Fehler im Entlassungsprozess Menschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer-Ungerechtigkeit: „Tax Wedge“ – warum vor allem Durchschnittsverdiener vom Staat geschröpft werden
06.08.2025

Deutschland hat die zweithöchste Abgabenlast weltweit – aber nur für Normal- und Geringverdiener. Ein OECD-Vergleich zeigt, dass...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Trumps Politik und geopolitische Spannungen treiben Goldnachfrage in Deutschland
06.08.2025

Wer vom steigenden Goldpreis profitieren will, denkt oft an physisches Gold. Doch es gibt eine spannende Alternative: Aktien von...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie unter Druck trotz starker Quartalszahlen und Rekordaufträgen – der Grund ist einfach
06.08.2025

Die Siemens Energy-Aktie steht trotz starker Auftragslage unter Druck. Zwei Analystenhäuser bewerten das Papier – mit deutlichen...