Politik

Death Hand: Russischer Moderator spricht von nuklearer Revanche

Im Krieg der Worte um die Krim hat ein Moderator im russischen Staatsfernsehen von einem Atomkrieg gesprochen. Russland sei das einzige Land, das in der Lage sei, die USA „in Asche zu verwandeln“.
17.03.2014 16:57
Lesezeit: 1 min

Die Krise in der Ukraine sorgt auch in den Medien für Hochspannung: Am späten Sonntag hat Dmitri Kiseljow, ein prominenter russischer Fernseh-Mann, im Moskauer Staats-TV seine Sicht auf eine mögliche atomare Bedrohung ins Spiel gebracht. Die Nachrichtenagentur Reuters analysiert, fast dankbar apokalyptisch: „Westlichen Beobachtern gilt sein Programm Die Neuigkeiten der Woche als vergleichsweise dicht dran an Tendenzen in der Politik der russischen Machthaber.“

Kiseljow sagte im Rahmen von deftiger Kritik an US-Präsident Obama und von heftigem Lob gegenüber dem russischen Präsidenten Putin: „Russland ist das einzige Land auf der Welt, das wirklich in der Lage ist, die USA in radioaktive Asche umzuwandeln. Ich weiß nicht, ob es ein Zufall ist, aber Obama rief Putin am 21. Januar an und versuchte wahrscheinlich erneut, Druck auf ihn auszuüben. Aber am nächsten Tag, am 22. Januar, stand in der offiziellen Zeitung der Regierung Russlands ein Artikel, in dem sehr deutlich und im Detail erklärt wurde, wie unser System der garantierten nuklearen Revanche funktioniert. Es wird Perimeter genannt. Der Spitzname in den USA lautet Dead Hand. Eigentlich rate ich Ihnen, das zu lesen.“

Die US-Regierung hatte vor und nach dem Krim-Referendum erklärt, das Ergebnis der Abstimmung „niemals zu akzeptieren“. Obama droht Putin mit weiteren Sanktionen mit Bezug auf dessen Ukraine-Politik.

Faktisch wird allerdings hinter den Kulissen über eine Lösung verhandelt: Weder die USA noch Russland können sich einen Krieg leisten. Wirtschaftssanktionen würden die Unternehmen in Europa treffen.

Daher ist anzunehmen: Je schriller die Töne, desto wahrscheinlicher ist eine politische Lösung.

Irgendwann werden auch die teilweise hysterisch agierenden Medien in Ost und West bemerken, dass es bei einem Einsatz von Waffen nur Verlierer gäbe.

Die Heißsporne in den Medien werden jedoch auch zu den Verlierern gehören, wenn die Krise politisch beigelegt werden kann.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...