In China droht die Pleite einer großen Immobilienfirma. Reuters erfuhr am Dienstag aus Regierungskreisen, Zhejiang Xingrun Real Estate stecke wegen der hohen Verschuldung von umgerechnet 407 Millionen Euro in Schwierigkeiten.
Das Unternehmen habe sich sowohl bei Banken als auch bei Einzelpersonen Geld geliehen. Letzteres sei jedoch illegal, und deswegen seien der Eigentümer und sein Sohn inzwischen verhaftet worden. Manager des Immobilienentwicklers verhandelten derzeit mit Banken über eine Lösung. Bei dem Unternehmen war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die drohende Pleite drückte am Kapitalmarkt auf die Stimmung der Anleger. Vor allem Immobilien-Anleihen und -Aktien gerieten unter Druck. Es ist in China zwar nichts Ungewöhnliches, dass Bankkredite ausfallen und Firmen Insolvenz anmelden müssen. Investoren achten derzeit aber besonders genau auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, nachdem Anfang März erstmals eine Unternehmensanleihe geplatzt war (mehr hier).
Der Immobilienmarkt in China zeigt Anzeichen einer Abkühlung. Im Februar fiel der Preisanstieg in den 70 größten Städten nach Reuters-Berechnungen zum zweiten Mal in Folge geringer aus. Die Regierung in Peking verschärfte zuletzt die Regeln für Immobilienkäufer drastisch, um eine Preisblase zu verhindern.